28 Februar 2009

Jingshan Park

Immer diese Freitage...

Das war jetzt der dritte in Folge, der in exessivem Durchgezeche endete. Dabei hatte ich mir doch so sehr vorgenommen meine Versäumnisse des letzten Wochenendes zumindest teilweise wieder zu kompensieren. Doch ausgelaugt und dehydriert wandert der Mensch nun mal nicht gerne.

Als ich dann heute (dank Wecker) gegen 12:30 Uhr wach wurde, war meine Motivation mal wieder auf dem Wochentiefpunkt. Doch ein Blick aus dem Fenster und das schöne Wetter konnte mich doch noch vom Gegenteil überzeugen.

Doch was macht man in einer Stadt in der die Möglichkeiten so unglaublich vielfältig und interessant sind?

Mein guter "Insider's Guide to Beijing" ist leider so überladen, dass man gar nicht weiß, wo man anfangen soll. Doch nach wie vor übt "Die Verbotene Stadt" diesen unglaublichen Reiz und eine übermäßige Anziehungskraft aus. Wahrscheinlich ist das Adjektiv "Verbotene" daran schuld. Würde sie "öffentliche", "legale" oder "erlaubte" Stadt heißen, sähe die Sache wahrscheinlich anders aus, aber gerade die verbotenen Dinge sind es nun mal, die man unbedingt tun/erleben möchte.

Jedoch war wie gesagt auch heute die Zeit schon wieder so weit vorangeschritten, dass ich hätte durcheilen müssen. Und nee... also wenn ich mir diese Anlage ansehe, dann aber auch richtig.

Wie sagte Frank Drebbin schon so schön: "Wie ein Blinder beim Gruppensex würde ich mich vorsichtig an die Dinge herantasten müssen!" Und ja, das ist es, was ich gerade tue. Ich habe die Verbotene Stadt heute einmal komplett umrundet und das gleich mit einem Besuch des Jingshan Parks verknüpft. Das ist ein Park im Norden der Verbotenen Stadt, der durch seinen beträchtlichen Berg inklusive Tempel/Mammutpavillion oben drauf einen schöne Blick in das Innere der Stadt offenbahrt.

Doch hier erstmal ein paar Bilder meiner Reise bis dorthin.






Das Wetter war schön, durchschnittlich gute Sicht... Also nichts wie rauf...

Nachdem ich den Gipfel erreichte, konnte ich wirklich einen schönen Blick auf die Verbotenen Stadt und eigentlich auch auf den Rest Beijings werfen. Zumindest soweit es der Dunst ermöglichte.







Nachdem ich mich genug an der Aussicht gelabt habe (?!?)... machte ich mich auf, den Rest des Parks zu erkunden, denn die ca. 25 Cent Eintritt wollen ja auch maximal ausgekostet werden!!!

Und seht doch was ich da so sah...






Ja, ich weiß... sind immer viele Fotos, aber ich finde, durch Bilder erklären sich Sightseeing-Berichte eben am besten.

Außerdem bin ich auch eher der Erlebnistourist. Ich grenze mich hier mal vom gemeinen Bildungstouristen ab, der erst einschlägige Literatur studiert und auch vor Ort alle Hinweistafeln in akribischer Genauigkeit verinnerlicht, um dann seinen anschließenden Fotos mit reichlich Wortgewalt und stundenlangen Vorträgen zu untermauern und so abhängig vom Zuhörer entweder Respekt und Bewunderung oder Konzentrationsschwäche und Desinteresse erntet.

Meine Meinung ist immer, wem meine Erklärungen nicht reichen, der muss halt bei Wikipedia nachschlagen und findet dann alles Wissenwerte zum Jingshan Park. Allerdings nur auf Englisch. Einen deutschen Artikel gibts noch nicht. Vielleicht sollte ich da mal was schreiben. Oder einfach den englischen Beitrag per Google übersetzen lassen und dann posten. Oder vielleicht aber auch nicht und stattdessen nur Fotos...

Nun ja, ich mach nun mal gern Fotos und gucke lieber. Dadurch habe ich die ungeheure Freiheit für mich selbst festzulegen, was interessant ist und was nicht.

Z.B. mag ich lustige Verbotsschilder:



Großartige Mauken, oder?!?

Oder aber auch diese tollen Statuen die hier zu hunderttausenden rumstehen. Bei der hier gefällt mir besonders, wie der kleine Boy unter der Pranke des Fuchurlöwens liegt. Scheint ihm gar nicht zu gefallen... Als ob er sagt: "Ja, jetzt is aber auch mal gut, Alter! Du bist der größere... Um Himmels Willen..."



Hier auch ganz toll... Echte Charaktere.
Leider mögen es die Leute hier nicht, wenn man Schnappschüße von ihnen macht. Wenn die nicht posen können (hierbei natürlich das obligatorische Victory-Zeichen, absoluter Favorit bei allen Altersklassen - ich möchte mal ein chinesisches Fotoalbum sehen... Das müssen ja abwechslungsreiche Bilder sein), dann wollen die auch nicht geknipst werden und gucken ganz böse.
Hab jetzt aber den Trick entwickelt, einfach so zu tun als würde ich das-was-auch-immer-gerade-im-Hintergrund-ist knipsen wollen und dann im letzten Moment auf meinen Charakterkopf zu schwenken. Klappt mal mehr, mal weniger... abhängig von der Location.
Doch hier hats wunderbar funktioniert... Ein echter Typ!!! Erinnert ein wenig an Kapitän Haddock! Hagel und Granaten!



"Mein Name ist Hans. Der Suff hat mein Leben ruiniert. Und ich bin erst 31 Jahre alt!" Hach, schon wieder ein Zitat moderner Populärkultur... Wie ich das mag. Obwohl, eigentlich gehören ja insbesondere die ersten Simpsons Staffeln zum Grundkulturgut der modernen Menschheit. Man kann quasi das ganze Leben mit Simpsons-Zitaten kommentieren. Irgendwas passt immer.
Auch schön "Mehr Tomato?!?" - "JAA, BITTTE!!!" Ein Klassiker. Doch weiter im Programm.

Ein paar Hinweisschilder lese ich ja auch schon mal, aber nur, wenn die maximal zwei Zeilen haben. Das fand ich besonders schön:



Aber nochmal kurz zurück zum alten Knacker...
Den habe ich an einem ganz besonderen Ort entdeckt. Die Guys im Hintergrund habt ihr ja sicherlich schon bemerkt. Angelockt wurde ich von der mehr als interessanten Musik. Das folgende Schauspiel ist typisch für chinesische Parkanlagen. Da merkt man dann immer wieder, wie weit man eigentlich mit der eigenen Kultur entfernt ist. Schön anzusehen, aber trotzdem bin ich immer wieder überrascht.
Die Dame am Ende des Films ist auch ein wenig überrascht und fungiert dabei natürlich mal wieder als exzellentes Beispiel für die Unfreude der Chinesen, wenn sie nicht in vorm Spiegel einstudierter Victory-Pose... öhm... posieren können.
Ich muss mal kürzere Sätze schreiben. Meist weiß ich am Ende des Satzes gar nicht mehr, wie er angefangen hat. Macht grammatikalisch meist nur noch bedingt Sinn und bedarf Überarbeitung. Ineffizient und zeitraubend. Egal!



Hab dann also mit diesen Eindrücken den Jingshan Park verlassen und bin so gleich weiter um die Verbotenen Stadt herum. Das sieht aber auch immer klasse aus. Ein Hoch auf die Digitalkamera... Wieviel Filme ich schon allein für die Außenmauern verknipst hätte... nicht vorzustellen.







Tja und was sieht man, wenn man dann einmal drumherum ist?!? Mein geliebtes "Ufo-Ei"...
Sieht schon klasse aus, aber Fensterputzer möchte ich da nicht sein.



Ja, auch das war mal wieder ein schöner Trip. Es lohnt sich schon immer hier mal vor die Tür zu gehen. Dehydration hin oder her...
Und unterwegs immer schön günstig Mittagessen.
Tja und was gabs heute?!?
Werfen wir doch mal einen Blick in die Speisekarte!





War natürlich nur ein kleiner Spaß...

Aber trotzdem möchte ich mal noch so ein leckeres Bernhardiner-Schnitzel essen, bevor es wieder gen Heimat geht, wo ich wahrscheinlich, dasselbe Fleisch kriege, es aber als Kalb oder Rehrücken deklariert ist...

Oder Mops-Schnauzen-Gulasch...

Mist, ich hab schon wieder Hunger...
Ich leide unter akkuter Magenerweiterung seit ich hier bin. Soviel Nahrung und dann noch so günstig. Und das in einem Land wo für einen Großteil der Bevölkerung Hungersnot kein Fremdwort ist. Das ist Dekadenz in Reinform. Aber dazu vielleicht später mal genaueres.

1 Kommentar:

Alex hat gesagt…

Mensch irgendwie hast du da Flecken auf deinem Objektiv. Höhö