11 April 2009

Der Wohnhof der Familie Qiao

Vom Wutaishan fuhr ja nun leider kein Zug zurück nach Beijing, weswegen wir gezwungen waren erst zur Hauptstadt der Provinz Shanxi zu fahren und unser Glück auf dem dortigen Bahnhof zu versuchen.

Name: Taiyuan 太原市
Einwohner: ca. 3,5 Millionen
Hauptindustriezweige: Kohlebergbau, Eisenverhüttung
Partnerstadt: Chemnitz

Ja und genau so toll wie sich das liest, war die Stadt dann auch. Ein stinkender, menschenüberlaufener Moloch...



Am Bahnhof dann das übliche Trauerspiel, wenn man nach Zugkarten fragt.
Eine der wichtigsten chinesischen Vokabeln mit der man ca. 50 Prozent der Geschäftskommunikation abwickeln kann: 没有!

没有 = mei you = haben wir nicht

Wird übrigens auch sehr gern in Restaurants benutzt oder wenn man nach Schnürsenkeln fragt, aber dies ist eine andere Geschichte.

Konnten dann zum Glück noch Tickets kriegen, allerdings nicht für den netten 3 Stunden Eilzug, sondern für die Bummelvariante, die ganze 9 Stunden unterwegs ist und nur über Nacht fährt. Wir hatten allerdings keine Lust die gesamte Wartezeit in dieser überaus unattraktiven Stadt zu verbringen und so entschieden wir noch einen Abstecher zur Wohnanlage der Familie Qiao zu machen. Das gute Anwesen ist nur ca. 45 Minuten mit dem Überlandbus von Taiyuan entfernt.

Jedem Chinesen ein echter Begriff und auch der wunderbare Film 大红灯笼高高挂 von 张艺谋 ... Aber egal.

Wir kamen dann also bei strahlendem Sonnenschein dort an und ich war echt verwundert, wie unterschiedlich doch die Klimazonen innerhalb einer Provinz sein können. Toll, dass man dann seine Winterjacke in den Rucksack stopfen und die Kapuzenjacke uncool um die Hüfte binden muss.

Hier mal ein paar Impressionen des 40 RMB teuren Spaßes.











War halt so okay, konnte aber in keinster Weise mit dem Abenteuer Wutaishan mithalten.

Aufheiterung verschafften dann Hinweisschilder wie:


Absolut angebracht, da ja hier, wie schon früher erwähnt, rumgeault wird, was das Zeug hält.

Und natürlich durfte auch ein weiterer Schnappschuß nicht fehlen. =D



Und nach knapp zwei Stunden hatte wir dann genug und entschieden aufgrund des mangelnden Angebots an Unterhaltung noch einen weiteren kleinen Ort in unmittelbarer Umgebung auszuchecken... Pingyao!

Also schnell raus aus dem Anwesen und über den chinesischen Wuselmarkt. Welch vielfältiges Angebot an echten chinesischen Antiquitäten, die einem als Tourist dort angeboten werden. "Hey Sir, Sir!!! Looki, looki!!!"
Aber langsam ist man immun dagegen.




Als Fazit zum Qiao Familienanwesen sei festzuhalten, dass es ein echter Pilgerort für Chinesen ist und man sich definitiv darauf einstellen sollte als nicht-Chinese hier wieder die Blicke auf sich zu ziehen. Ansonsten wird für das Geld ordentliches geboten, aber der absolute Oberhammer isses auch nicht. Da war Pingyao schon eindrucksvoller, doch mehr dazu im nächsten Post!

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