11 April 2009

Wutaishan VI - Abstieg und Affenkönig

Wer den Berg hochgeklettert ist, der muss auch irgendwann mal wieder runter. Da war dieser Tag keine Ausnahme. Noch einmal den Ausblick genießen, während sich die Sonne mehr und mehr Richtung Zenit bewegte und dann ganz langsam Stufe für Stufe wieder herab.




Doch was erblickte ich da... Einen dressierten Affen!!! Unter welchen Umständen der Gute wohl seine Tricks erlernt hatte möchte ich lieber nicht wissen, aber eins ist ja wohl mal Fakt... Für ein Foto mit einem Affen ist man nie zu alt und wenn er dazu noch so ein abgefahrenes Kostüm trägt, da heißt es ran an die Buletten und diesen Moment für die Ewigkeit festhalten.





Beim Abstieg kamen uns dann Menschenmassen entgegen und wir waren froh, dass wir anscheinend genau den richtigen Zeitpunkt abgepasst haben, um die Stimmung in der Nähe des Berggipfels angemessen erlebt haben zu können... (komischer Satz...)

Auch am Fuße des Berges hatte sich einiges getan und das verschlafene Örtchen hatte sich zum (fast) typischen Touristenort entwickelt... Schade - aber auch wieder nicht, denn so konnten wir am Nußstand die verrücktesten Nüße käuflich erwerben. Ein leckerer Snack für zwischendurch und oberdrein... hmmm... nussig...



Ein lustiger Ponyritt kam uns auch noch in den Sinn, aber nach einer kurzen Geruchsprobe an den besagten Tierchen überlegte ich es mir schnell wieder anders. Ich hatte null Böcke den ganzen Tag nach Pferd zu müffeln... Man ist halt doch Stadtmensch.



Ein reges Treiben erfüllte die Straßen und alle waren wieder da... Unter anderem auch meine liebsten Freunde: Die Straßenhändler. Die gibt es in verschiedenen Ausführungen, aber je weniger (europäische) Touristen sich an einem Ort befinden, desto hartnäckiger sind sie. Die hungrige Mücke saugt halt mehr Blut. Die Krönung hierbei eine alte, faltendurchfurchte Dame, die mir kurzerhand einfach ihr Handelsgut in die Tasche steckte und nun die Hand aufhielt und erwartete, dass ich ihr einen bis mehrere Geldschein im Austausch dafür übergab. Als das Zurückgeben des besagten Objektes auch nicht fruchtete, beschloß ich es ihr gleich zu tun und ihr das gute Stück ebenfalls einfach in die Tasche zu stecken und mich flinken Fußes ihres Einflußbereiches zu entziehen...

Welch stimmungssenkende Erfahrung. Nur eins konnte mich da aufheitern...



Ich bin ja nun kein Logistik- und Transportfachmann, aber irgendetwas sagte mir, dass das gute Dreirad wohl ein wenig überladen wurde. Die urdeutsche Schadenfreude ließ sich nicht unterdrücken.

Den nächsten Tempelbesuch möchte ich lieber erstmal überspringen, da dieser seine eigene Überschrift erfordert. Stattdessen lieber nochmal Impressionen aus dem Tal und dem übernächsten Tempel, der bei weitem nicht so einen bleibenden Eindruck wie der (vorerst) übersprungene gemacht hat.







Eins jedoch zu dieser Anlage...
Ich sag nur "Auf der Suche nach dem goldenen Kind"...



Nach dem nächsten Beitrag werde ich die Lücke schließen, die ich so eben so hastig gerissen habe und ihr werdet verstehen, dass der architektonisch uninteressanteste Tempel doch der beste und zugleich eines der (bisher) einmaligsten Erlebnisse meines Chinaaufenthalts war. Doch vorher (wie immer) noch eine kleine Fäkalgeschichte!!!

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