28 März 2009

The White Rabbit

Eigentlich war für das Wochenende ja ein Trip zum Tai Shan (泰山) mit Christoph, Matthias und Sarah geplant, wir erinnern uns an die kleine Anspielung. Da wir es aber gestern leider nicht geschafft haben einen Zug oder Bus zum favorisierten Reiseziel zu ergattern, waren wir gezwungen uns den Abend anders zu vertreiben. Nachdem wir so ca. 3 Stunden in der Stadt unterwegs waren und allerhand Bahnhöfe abgeklappert haben, sind wir ja letztendlich (wie immer) im Restaurant gelandet und haben erstmal ein üppiges Abendmahl verspeist. Christoph und ich habe dieses Mal die Bestellung übernommen und ja, es war wirklich alles lecker... So langsam weiß man halt was schmeckt. Insbesondere Chongqing Spicy Chicken (Ganz wenig Hühnchen mit einem Berg Chilischoten) traf natürlich hierbei wieder meinen Geschmack... Ich werde wohl doch noch einen Wochenendtrip noch Chongqing unternehmen müssen.

Aber weiter im Text. Waren dann so gegen 0 Uhr im Praktikantenkonzentrationslager (darf man das so schreiben?!?)... Und natürlich war ich leicht frustriert wegen unserer Erfolglosigkeit. Also was macht man am besten in solch einer Situation?!?

Feiern!!! Aber wohin??? Die letzten paar Clubs konnte man ja getrost als Griff ins Klo bezeichnen... Also habe ich beschlossen endlich mal dem White Rabbit einen Besuch abzustatten. Das ist laut "Insider's Guide to Beijing" DER Elektro-Undergroundladen in Beijing. Nach diesem ganzen HipHop/RnB und was weiß ich für Quark, war ich echt durstig nach Musik mit einer gewissen Dynamik und Energie. Und da es ja hier kein Sage, also Alternative/Hardcore/Metal-Laden gibt, ist das, was dem am nächsten kommt Drum'n'Bass und was weiß ich wie man diese Musikrichtungen nennt.

Leider kann man erst ab 2 Uhr in diesen Club, hab mich also nochmal 2 Stunden schlafen gelegt (unfreiwillig)... Als ich dann aufwachte, hab ich echt gefroren und wollte eigentlich nur noch ne heiße Dusche und weiterschlafen... Aber nee!!!! Es war ja Freitag und ich hatte zudem für mich festgelegt, dass ich nicht an Matthias und Christophs Ersatzfahrt am nächsten Morgen teilnehmen wollte.

Die besten Parties sind ja in der Regel die, auf die man gar keine Lust hat, also rappelte ich mich auf (und das war echt schwer) und machte mich durch die nächtliche Eiseskälte auf zum White Rabbit. Glücklicherweise liegt der Club nur gemächliche 5 min zu Fuß entfernt von meinem Domizil! Super, was?!?

Hab dann 70 RMB (!!!) Eintritt gelöhnt... Ganz schön happig, aber wie sich später mal wieder bewahrheiten sollte, hat Qualität nun mal ihren Preis.

Bin dann also runter in den Kaninchenbau und was soll ich sagen... War halt ein relativ kleiner Betonkeller, im Vergleich zu den HipHop-Protztempeln lächerlich, aber definitiv Underground (im wahrsten Sinne des Wortes).

Doch auf was kommt es bei einem Clubbesuch an?!? Einrichtung? Nettes Personal? Eine üppige Cocktailkarte?!?

Nein!!! In erster Linie auf die Musik und die hatte es hier echt in sich. Natürlich ist das Klientel dann auch ein wenig anders. Keine übermäßig rausgeputzten Damen auf Männerfang und keine besoffenen männlichen deutschen Praktikanten/Studenten!!! Hauptsächlich Franzosen! Mich hat auch gleich ein älterer glatzköpfiger Franzose an der Bar angequatscht, nachdem ich die Blicke auf mich zog mit dem von mir bestellten B-52, der aber auch lichterloh bis unter die Decke in Flammen stand! (übrigens der erste in der Stadt, der wirklich entflammbar war, gelobt sei der Untergrund!!!)

Dazu noch das erste Bier des Abends. Ich fühlte mich gut... "Dü yu drink sis alwayz?" nachdem mir beim Ausblasen meines Shooters ein paar Tropfen des Getränks auf den Tresen gespritzt sind und dieses auch so gleich lokal entflammten! "Yeah, it's called B-52! You should really try one!"

Hab mich dann so ca. eine halbe Stunde mit dem Franzosen über Berlin, Kunst (=D) und Kultur unterhalten. Als ich dann aufgrund seiner feuchten Aussprache ausreichend durchnässt war, beschloß ich langsam den Dancefloor zu erobern. Also schnell noch den älteren Herren am nächsten Gast "abgestreift" und ab auf die Tanzfläche.

Ganz großartige Musik, bisschen langsam zwar, aber dafür Live-DJ mit jede Menge Rhythmusspielereien. Ach so... für die 70 RMB Eintritt hab ich auch gleich noch ne CD erhalten, die den Preis zumindest teilweise rechtfertigt, aber dies nur nebenbei.

Als der erste DJ fertig war, kam der zweite (was auch sonst)... Ähnlich, aber anders... Und immer schön abstrampeln mit Bier Nr. 3, 4 und 5 in der Hand. Es war so inzwischen 4 Uhr morgens. Und dann kam er... Der Abgesandte des Himmels.

DJ Nr. 3... Im anschließenden Gespräch (obligatorisch im alkoholisiert, euphorischen Zustand) erfuhr ich noch, dass er DJ Slide heißt... Whatever.

Und warum war der nun so einzigartig?!? Ganz einfach er eröffnete sein Set mit einem absoluten Klassiker. Ein Song der mich ca. 4 Stunden meines Lebens kostete, um ihn seinerzeit in einer annehmbaren Qualität als Download im Internet zu finden. Ein Song, der seit Monaten auf meinem Em Peh Dry-Player rauf und runter läuft. Ein Song, der so unglaublich gut ist, dass mir dafür nicht mal ein passendes Adjektiv einfällt. Ein Song, der... ach, hört doch einfach selber rein!!!

Ich hätte nie gedacht, dass ich den mal in nem Club höre. Hab das natürlich kräftig ausgekostet und bin nach allen Regeln der Kunst abgegangen als ob es kein Morgen gäbe (gab ja dann letztendlich auch keinen Morgen, da ich erst gegen 14 aufgewacht bin, aber dies nur am Rande). Und das tollste... die nächsten zwei Stunden ging es so weiter. Ein echter Hochgenuß und im Nachhinein bin ja fast schon froh, dass wir keinen Zug zum Tai Shan gekriegt haben.

Vielleicht mal ganz kurz zu den Sanitäranlagen. Gibt leider nur zwei Toilette in dem Club und die sind auch noch Unisex... Nun gut - ein Glück, dass man Mann ist. Hab jetzt übrigens doch die Funktion der Abfalleimer neben dem Klo eindeutig bestätigt bekommen - welch Anblick... Aber egal...

Komplett ausgepowert und glücklich hab ich den Laden dann heut Morgen gegen 7 Uhr bei strahlendem Sonnenschein verlassen. Das ist immer so ein Erlebnis, wenn man aus nem finsteren Keller ins grelle Tageslicht schreitet - Erblindungsgefahr de maximo...

Also White Rabbit - sehr, sehr gut und ich denke, ich habe meinen Stammclub gefunden! Ein stimmungsvolles Etablisment bei dem es nicht ums Abschleppen und Orangefarbene Muskelspielereien geht, sondern nur um zwei Dinge - Musik und Bier!!! Geliebte Heimat!!!

Freude, schöner Götterfunken

YouTube ist wieder erreichbar!!! Endlich!

Das heißt es gibt wieder tausende toller Links, wie diesen und diesen!

Schöne neue Welt!!!

27 März 2009

Gig auf dem Sandberg

Letzte Nacht hatte ich ja wirklich einen komischen Traum.

Das ganze Setting war in so einer menschleeren Ödnis. Lustigerweise befand sich direkt in diesem... tja, ich nenn es mal Tal... ein ca. 50 m hoher Sandberg. Und jetzt kommt das eigentlich essentielle an der ganzen Story, denn eben dieser Berg diente der guten Fat Banana als Bühne für einen Auftritt.

Also machten wir uns erstmal daran das ganze Equipment den Sandberg hochzuwuchten... Dass dabei hier traumüblich ein unnatürlich steiler Hang überwunden werden musste, versteht sich ja von selbst. Ich hab also quasi die ganze Nacht damit verbracht Bühnenequipment einen Sandberg hochzuschleppen. Hat ein bisschen an folgende Sage erinnert. Als es Zeit für den Gig selber wurde, hat mich leider der Wecker aus dem Reich der Träume gerissen... Tja, Pech gehabt.

Aber eine Frage stellt sich doch... Warum träumt man immer so nen komischen Quark... Vielleicht liegt es daran, dass ich gestern noch intensiv nach potentiellen Reisezielen geforscht und dabei natürlich auch die Wüste Gobi genauer in Augenschein genommen habe. Man weiß es nicht, aber ich bin definitiv wieder auf diese Nacht gespannt...

26 März 2009

Friseurbesuch

Nach sieben Wochen war es so langsam mal Zeit. Ich hab mich ja schon ein wenig davor gefürchtet. Das ist nämlich mein erster Friseurbesuch seit... öhm... ja so ca. 13 Jahren...

Unglaublich, aber wahr. Wenn man eine Frau Mama hat, die alle Tricks und Kniffe des Haarschneide-Business beherrscht, dann ist das halt einfach nicht nötig. Jedoch war meinen Haaren egal, ob meine Karin in Schneidereichweite ist oder nicht - die wuchsen einfach immer weiter und weiter, die alten Säcke.

Als die Situation unerträglich wurde und ich mich so langsam fühlte wie ein Bär um die Eier, beschloss ich, dass es tatsächlich an der Zeit sei sich auf den Weg zu einem Hairstylisten zu machen.

Bin dann heute ein wenig in der Stadt umher gewandert auf der Suche nach dem perfekten Schneidetempel. Ich wurde dann letztendlich auch fündig. Erstmal frech die Tür aufgeschnippt und gleich wurde ich vom Frauenchor auf Chinesisch empfangen. Und ja, es klang wie eine Frage...

Und hier sind wir beim Knackpunkt der eigentlichen Story... Was macht man beim Friseur, wenn man sich leider nicht mit dem Barbier verständigen kann?!?

Es würde wieder etwas länger dauern und dass ich dabei mein Aussehen aufs Spiel setze, war mir schon bewusst. Aber man ist ja risikofreudig. Ach so... sollte ich vielleicht noch erwähnen, dass ein Großteil der Haarstylisten diesem Wesen durchaus ähnlich sahen? - Ungelogen - Der Nervenkitzelfaktor war schon im oberen Drittel.

Nachdem die Empfangsdamen relativ schnell einsahen, dass ich der chinesischen Sprache leider nicht mächtig bin, gaben sie auf, zeigten auf einen Stuhl und baten mich Platz zu nehmen. Anschließend hielten sie mir eine Tafel unter die Nase...

Zwei Kategorien an Human Resources standen zur Wahl - Azubi und Hairstylist. Diese waren wiederrum unterteilt in jeweils drei Untergruppen. Preisbewusst, wie ich nun mal bin, entschied ich mich umgehend für die billigste Azubikategorie. Man gönnt sich ja sonst nichts.

Der Haarwäscher machte sich sogleich ans Werk und fing an mir die Haare zu waschen (was auch sonst)... Die Art und Weise wie das geschah war einfach unbeschreiblich... Nur soviel... es war kein Keramikbecken involviert. Am Ende des Waschvorgangs dann eine Kopfmassage. Anfangs noch recht normal, doch dann wurde relativ schnell Reflexzonenmassage draus. Da wurde auf der Schläfe rumgeknetet, in den Nacken gekniffen und die Stirn weit über das erträgliche Maß Richtung Hinterkopf gezerrt. Aber mein liebster Move war der Schraubstock. Dabei werden beide Hände flach jeweils an der linken und rechten Seite des Schädels kurz über dem Ohr platziert. Anschließend werden Unterarme im Lot zum Kopf platziert und dann kommt der entscheidende Moment: Mit aller Kraft wird nun der Schädel zusammengedrückt, dass einem Angst und Bange wird er könnte jeden Moment in tausend Splitter zerbröseln.

Habe es jedoch unbeschadet überstanden.

Anschließend trat Herr Kaulitz beiseite und ließ den Azubi ans Werk. Ausgerüstet mit allerhand Haarschneideequipment fragte er aber erstmal nach, was ich mir jetzt eigentlich so vorstelle. Zumindest interpretierte ich seine Aussage so.

Da ich auch hier wieder nicht mit meiner Bilingualität voran kam, war es mal wieder Zeit für ne Runde Activity. Begriffe wie kürzer und ganz kurz, aber dort nicht zuviel und den Ansatz mit der Haarschneidemaschine mussten erstmal erklärt werden. Anschließend ließ ich ihn gewähren. Hat dann auch fleißig dran rumgeschnipselt und nach einiger Zeit war er dann auch fertig. Der Haarwäscher übernahm wieder und spülte mein Haupthaar nochmal ordentlich durch. Dann ist der Azubi nochmal kurz mit nem Fön und nem Kamm drübergefahren und fertig...

Zum Abschluß hab ich dann die vereinbarten 2,50 EUR bezahlt und bin mit einem "谢谢。再见。" aus dem Laden gepurzelt. Mission completed!

Hier mal ein Foto der Teddyfrisur mit der ich den Laden verlassen habe und durch die Straßen Beijings gegangen bin. Zum Glück kennt mich hier keiner.



Und was so ein bisschen Wasser und Haarschaum doch bewirken können... Man mag es kaum glauben. Endlich sehe ich wieder so aus wie ich mich fühle... Blaß und müde... =D



Ich freu mich auf jeden Fall schon auf den nächsten Besuch...

Traditionen

Heute mal ganz traditionell asiatisches Abendmahl.

Muss ja auch mal sein.



Tja und das lustigste... Auch hier ist Koriander dran!!! =D
Ich hab das Gefühl, dass ich mich langsam dran gewöhne.

Aber hallo... die Fertignudeln sind aber auch scharf... da hat die Verpackung mal nicht gelogen...

Fragen, die das Leben stellt...

Kurzer Ausschnitt aus dem alltäglichen eMail-"Verkehr"...

Is it 台山 or is it 泰山?

Die Frage macht deswegen Sinn, weil sie auf Deutsch lautet:

Heißt es Tai Shan oder Tai Shan?

Alles, klar?!?

Warum ich diese Frage überhaupt stelle, beantwortet sich demnächst von selbst. Einfach dran bleiben...

Eventuelle Konfusion

Also wenn ich an ein Chinesisches Tattoo denke, dann nicht an sowas, sondern eher an sowas, sowas oder sowas!

25 März 2009

Die Verbotene Stadt - 紫禁城

Der große Tag war gekommen...

Letzten Samstag, der über alle Maßen neblich und trübe war, habe ich beschloßen nichts weiter zu unternehmen und stattdessen lieber früh ins Bett zu gehen. Und diese Entscheidung war goldrichtig. Am Sonntagmorgen wurde ich vom großartigsten Sonnenschein geweckt, den man sich nur vorstellen kann. Dazu spektakuläre Temperaturen um die 17 Grad! Das konnte nur eins bedeuten: es war an der Zeit die Verbotene Stadt zu besuchen.

Umgehend in die feine Ausgehjeans gehüpft, Übergangsjacke (welch Unwort) umgeworfen und nichts wie raus aus dem Praktikantenasyl. Das war mein Tag und den wollte ich nur mit dem geschichtsträchtigen Ort und der Musik in meinem Ohr teilen. Natürlich waren noch mehr Leute bei diesem grandiosen Wetter unterwegs, aber überspringen wir mal die U-Bahn Fahrt...

An der Tian'anmen East Station verließ ich dann das Massentransportmittel und wurde natürlich wie schon wenige Wochen zuvor von einem netten älteren Herren begrüßt.



Der Weg zum angestrebeten Reiseziel war schon sehr stimmig. Ja, hier wird dem Besucher noch was geboten.



Musste zwar wieder 40 Yuan Eintritt zöllen, aber das war diesmal nun wirklich kein Hindernis. Übrigens steigt der Preis auf 60 an, sobald wir erstmal den März hinter uns gelassen haben, aber dies nur zur Info.

Zur Verbotenen Stadt selber vielleicht mal was. Ich fass mich auch extrem kurz. 1406 wurde mit dem Bau der Palastanlage begonnen und bis zum Jahre 1911 war sie auch Wohn- und Regierungssitz der Kaiser der Ming- (明朝)und Qing-Dynastien (清朝). Hat also schon einige Jährchen auf dem Buckel, das gute Stück. Dank permanenter Restaurationsmaßnahmen bzw. Wiederaufbauarbeiten sieht aber alles noch taufrisch aus.

Verboten übrigens deshalb, weil der gemeinen Bevölkerung der Zutritt untersagt war, aber man lässt ja auch nicht jeden in seine Butze, ganz klar! Seinerzeit war es übrigens untersagt, dass irgendein Gebäude die Verbotene Stadt in der Höhe überragt. Das ist doch auch n toller Fakt, oder?!?

Aber wie gesagt will ich ja eigentlich nicht soviel meiner und eurer Zeit auf die Wiedergabe von Fakten verwenden, die auf Wikipedia oder jedem China-Reisführer bereits ausführlich erläutert wurden. Ist ja sonst auch n bisschen wie Sendung mit der Maus oder sagen wir mal dessen Erwachsenenäquivalent Galileo. Deswegen hauptsächlich visuelle Eindrücke. Hier erstmal die ersten Impressionen aus dem äußeren Hof. Spektakulär und wehe dem, der sich nicht nur die hier präsentierte kleine Auswahl an Fotos betrachten darf/muss! Muhaha...









Wir schon im Video erspäht war natürlich die Hallen der höchsten, mittleren, bewahrenden, spektakulärsten, männlichsten, purpurfarbendsten, meisten, grünsten, oberschlumpfigsten Harmonie und wie sie alle heißen ein besonderer Augenschmaus.






Und auch hier natürlich nochmal ein kleines Video dazu!!!



Klasse, ne?!?

Der Kenner wird schon bemerkt haben, dass ich meine Videos hauptsächlich mit japanischer Musik untermale... Ich denke aber, dass das noch zu verzeihen ist, auch wenn Japan hier allgemein keinen guten Ruf besitzt. Ist ungefähr so angespannt wie das Deutsch-Polnische Verhältnis; übrigens aus ähnlichen Gründen.

Doch Politische Weltkunde ist nicht die Intention hinter diesem Blog, deswegen nehm ich mir einfach die künstlerische Freiheit und greife zur japanischen Musik aus den einfachen Gründen, dass sie erstens gut ist und zweitens stimmungsmäßig genau das ausdrückt, was ich empfinde...

Und noch ein paar der Statuen, die hier überall rumstehen.
Die erste sieht ein bisschen nach Gamera aus. Wär das eine Schlacht, wenn die Schildkröte und der Löwe kämpfen würden. Energiestrahlen, professionelle Ringergriffe, Zerstörung überall... Ja, ich mag ゴジラ Filme.




Jetzt wirds interaktiv. Der aufmerksame Betrachter entdeckt möglicherweise interessante Details.



Weiter gehts mit mehr Bildern - einfach so zum Gucken... Das sah aber auch alles gut aus, da musste man einfach knipsen bis das Blut aus der Fingerspitze gespritzt ist.
Das erste ist übrigens die... ich nenn sie mal Kaisertreppe. Reich verziehrt und für den einfachen Pöbel auch heute noch nicht zugänglich. Ist wahrscheinlich auch besser so. Und auch hier wieder Drachen und Pokémon aller Art.




Eins der grandiosen Hinweisschilder - immer wieder für einen kleinen Lacher gut. Dieses scheint sich insbesondere an alle Leute mit Laseraugen zu richten. Also obacht Cyclops und Superman: Nicht die kulturellen Relikte kaputtgucken!!!



Der nächste Tagesordnungspunkt kostete mich gute fünf Minuten Anstehzeit, denn man kann einen Blick in die kaiserlichen Stuben werfen. Deswegen mindestens zwei Minuten Anguckpflicht für jeden. Ich will ja nicht umsonst angestanden haben.




Ein kurzer Blick auf die Karte und ja... ich näherte mich dem kaiserlichen Privatgarten. Als alter Garten- und Naturfreund natürlich wieder Pflichtprogramm für mich. Durch schattige Torbögen und weitere Hallen verkürzte ich die Distanz zwischen mir und dem Garten zusehens.



Und als ich endlich ankam, traute ich meinen Augen nicht... Der Garten war ein echter Geheimtipp. Kaum jemand fand den Weg hierher und ich konnte wie die Kaiser seinerzeit die Ruhe und Wohltat der Natur spüren. Welch erhebend beruhigendes Gefühl.



Das wo die ältere Dame chinesischen Ursprungs drauf rumhämmert ist übrigens einer der zahlreichen "Hydranten". Heute nicht mehr genutzt, damals aber unverzichtbar bei der Anzahl an Holzhütten, die hier rumstehen.
Aber hier noch ein paar Bilder vom Garten...










Auch gab es in dem kaiserlichen Garten, wie schon im Lama Tempel, das gute und immer wieder lustige Münzspiel. War mir aber zu voll und ich hab beschloßen mir lieber ein ruhigeres Eckchen zu suchen. Der Torbogen (einer von ca. 600 - gefühlt) im nordöstlichen Teil der Anlage wies mir dabei den Weg.



Unbeabsichtigterweise befand ich mich auf dem Weg ins Jade-Museum. War nicht geplant aber trotzdem toll (welch starkes Adjektiv). Und besonderer Vorteil... nicht so unglaublich überfüllt.






Ein kleiner Eindruck von dem Außenareal dort.



Das hat mich dann irgendwie wieder umgehauen... kann auch nicht sagen warum. Ich musste einfach diese Stimmung nochmal auf Video festhalten.



Anschließend gings auf ähnlichem Weg wieder zurück und ohne viele Worte hier einfach mal noch ein paar Bilder, die ich dabei geschoßen habe. Ich weiß, ich weiß... Aber was soll ich machen?!?










Lustigerweise fiel mir erst auf dem Rückweg auf, dass es jeweils links und rechts nochmal unzähliger Austellungsräume mit allerhand Plunder gab... Narf...
Ich hatte echt Angst hier nie wieder rauszukommen.
Euer Glück, dass man insbesondere von den Waffen keine Bilder machen durfte, deswegen präsentiere ich stellvertretend nur einen kleinen Ausschnitt der ausgestellten Musikinstrumente.






Schnell nochmal ein paar Fotos von der anderen Seite schießen und dann flugs (flux?!?) nach Hause. Ich war ja immerhin schon so ca viereinhalb Stunden in der Verbotenen Stadt. Doch dann entdeckte ich ein weiteres Tor. Siehe weiter unten...







Dass da ein weiterer Park dahinter war, ist ja schon irgendwie offensichtlich geworden, doch dass da ebenfalls ein Keramikmuseum dahinter ist, das hat wohl keiner geahnt. Nun hatte ich bereits Eintritt gezahlt, also guckte ich mir auch noch das Museum an. Das bisschen mehr Blut in den Schuhen war ja nun auch egal...

Und siehe da... Es hat sich gelohnt. Das war sozusagen voll der Smasher, Alter!





Hier Vasen und Schüsseln von 5000 v. Chr. Ob das stimmt?!?



Und hurra... nicht nur Gefäße!!! Nein! Auch ein paar Actionfiguren konnte man hier begutachten. Ein echter Gewinn!



Gut, manchmal stimmen halt die Dimensionen nicht ganz so, denn das ist ein ganz schönes Giganto-Kamel.



Ja, und wenn das kein Gartenzwerg ist, dann weiß ich es auch nicht.



Dann weiter mit Gefäßen in unterschiedlichen Größen, Formen, Farben. Für Schnittblumen, Tee, Kartoffelsalat, Bowle, Obst, Kaffee, Suppe uswusf...








Der letzte Becher erinnert ein wenig an "Indiana Jones und der letzte Kreuzzug" wie ich finde. Hab den dann mal sicherheitshalber nicht am großen Siegel vorbeigeführt und somit das Museum ohne Erdrutsch verlassen.

Und auf dem Rückweg... Fotos!!!






Doch Fotos waren nicht genug... Ein Video musste her.
Nochmal die letzten Augenblicke festhalten und so...



Und weil ich so tapfer durchgehalten habe und mehr als fünfeinhalb Stunden in der Verbotenen Stadt umhergewandert bin, wurde ich noch mit folgendem großartigen Hinweisschild verabschiedet. Da musste ich irgendwie kurz auflachen... Vielleicht lags auch nur an der Erschöpfung.



Also die Verbotene Stadt war wirklich großartig und ich verspüre absolut den Drang noch einmal hierher zu kommen, mir den Rest anzusehen (z.B. den Großteil des Ostflügels) und natürlich wieder unzählige Fotos wie dieses zu schießen.



Abschließen möchte ich trotzdem mit einem Video - dem längsten, was ich bisher gefilmt habe. Fuenfeinhalb Minuten Fußweg aus meiner Perspektive. Der Weg aus der Verbotenen Stadt zum Platz des himmlischen Friedens. Ich nenne es frecherweise einfach mal - Der Lange Marsch!

Also viel Spaß damit und wenn ihr mal in 北京 seid, dann guckt euch doch mal die Verbotene Stadt an. Viel Zeit und festes Schuhwerk mitbringen... Und natürlich genügend Speicherplatz auf eurer Kamera. Die Sache hier ist echt kein Hype - it's da real thing!!!

Danke fürs Lesen und besonders fürs Gucken. Der nächste Post wird nicht so lang... vielleicht... oder aber doch... kommt drauf an... oder auch nicht... Groar!!!