14 Februar 2009

Beijing Subway

Hier mal ein kleiner Eindruck der U-Bahn in Beijing.

Es ist wirklich nicht immer so voll und weil die Züge ca alle 3 Minuten fahren, sind die Bahnen auch nicht so gefüllt wie die S-Bahn in Berlin an ihren besten Tagen...

Gefilmt habe ich das so gegen 18:15 Uhr an der Guomao-Station am Übergang von Linie 1 zu Linie 10.

Und ja, U-Bahnfahren macht trotzdem Spaß. Außerdem sind die Mitarbeiter da in der Regel freundlicher als die Taxifahrer...


12 Februar 2009

Wangfujing Street V - Seepferdchen am Spieß

Der letzte Teil meines zweistündigen (!!!) Trips zur Wangfujing Street, Beijing. Schlau ist, wer sich das zum Schluß aufhebt.

Soviel hatte ich ja noch gar nicht erlebt in der Wangfujing Street und noch war ich auch erst ca. 30 Minuten hier, doch dann in einer Seitenstraße (also gar nicht auf der Wangfujing Street selber - Aaaarghhh!!! Egal!) entdecke ich sie...

Snackstände soweit das Auge reichte und ein Menschenauflauf sonder Gleichen. Das konnte nur eins bedeuten - SEEPFERDCHEN AM SPIEß!!!



Aber soviel Stände...
Die müssen erstmal alle begutachtet werden!!!

Die ersten sind ja noch harmlos gewesen - glasierte Erdbeeren, Honigmelone, Ananas etc...

Doch dann kamen gleich die ersten Kracher

SEIDENSPINNERKOKONS



Anschließend die wohlbekannten KAISERSKORPIONE...
Doch die waren mir mit 50 Yuan zu teuer. Da fang ich mir lieber welche, wenn ich vielleicht noch den Trip in die Wüste mache.



Als nächstes nachdem ich Mr. Crabs und jede Menge Einwohner Bikini Bottoms getroffen habe... Ja, auch Patrick... unglaublich aber war... und Seeigel... sah sehr interessant aus, doch als ich gesehen habe, wie einer den Glibber mit nem Löffel da rausgeangelt hat, hab ichs mir doch nochmal anders überlegt... da traf ich Thadäus Tentakel und der gute Freund kam auf meinen Speisezettel... jedoch nicht in kompletter Form, sondern lieber erstmal ein wenig einsteigerfreundlicher...
Die Tentakel sollen ja das zarteste sein, heißt es immer:



Ich hab das natürlich nicht so roh verputzt... man ist ja schließlich nicht in Japan...
Das ganze kam nochmal so 2-3 Minuten in die heiße Pfanne und wurde schön knusprig gebrutzelt. Aber zart wars trotzdem nicht...
10 Yuan, aber geschmeckt hats irgendwie nur wie Knorpel... Ja, das trifft es, als wenn man fünf Ohren abschneidet, die auf nen Spieß drängelt und dann drauf rum kaut... Sehr lecker... ;)

Anschließend hab ich mir ne Teigtasche voll Hühnchen-Lauch-Zeug geholt - ebenfalls für 10 Yuan... Schmeckte aber auch nicht so doll. Dafür hab ich mir damit klasse auf die Jacke getropft. Dass das hier aber auch immer alles vor Fett/Öl triefen muss...

Damit war auf jeden Fall der erste Hunger gestillt und ich konnte die extremeren Exemplare in Augenschein nehmen.

Hier z.B.:
Eidechse oder Bartagame - ist in dem verschmorten Zustand nicht mehr zu definieren. Hat mich ein bisschen an Ötzi erinnert. Und natürlich an "Chihiros Reise ins Zauberland" - "Was riecht hier so komisch... ist das Mensch?" "Du riechst bestimmt das hier..." und sie hält dem Froschmann die getrocknete Eidechse vors Gesicht nur um sie selbst zu essen... Ein Meilenstein...

Ach ja und hier nun das Foto:



Dann nochmal Skorpione, diesmal aber giftigere...
und Maulwurfsgrillen oder Zikaden... ich weiß es nicht... Ist ja letztendlich auch egal. Wird wohl keiner sagen "Nee, also Zikaden schmecken mir besser. Von Maulwurfsgrillen krieg ich immer so Sodbrennen." Hier gehts, glaub ich eher darum "Boah Alter, sieh mich an... Ich Krabbeltier essen!"



Und fahren wir noch ne Stufe hoch...
Am besten mit dem nächsten Filmzitat: GODZILLA VS. MOTHRA
Oder auch... "What the fuck is Dschungelcamp?!?"



Nun mein besonderer und absoluter Liebling...
war lustigerweise so ein türkischer Verkäufer. Aber da hab ich nicht schlecht gestaunt... Gefangen hat er mich mit "here try - Sheep Penis" war aber nur so undefinierbares Gekräusel auf dem Holzstab. Kein Foto wert - die armen Schafsdamen. Aber wie heißt es so schön "Es gibt keine weibliche Ziege. Ne weibliche Ziege ist ein Schaf!!!"
Auf jeden Fall sind mir diese Bälle aufgefallen und ich konnte nicht widerstehen zu fragen, obwohl ja klar ist, dass vom Schafpenis der folgende Snack nicht weit weg sein kann.
"Testicles" Ich: "Testicles?!?" Der türkische Chinese: "Sheep Testicles! Very delicious!"
Na das Schafshoden lecker sind möcht ich mal noch bezweifeln, aber ich werds schon noch rausfinden, leider war ich zu dem Zeitpunkt schon zu satt um noch 4 Tischtennisball-große Hoden zu verdrücken, obwohl mich echt interessieren würde obs da puff macht, wenn der ganze Dotter im Sack zu kochen beginnt...



Ach so links daneben sind übrigens Nieren in Scheiben, aber das hat mich zu dem Zeitpunkt nicht mehr wirklich geschockt!!!

Aber nun zum Titel des Blogs!
Und ungelogen, ich habe sie erst am letzten Stand der letzten kleinen Seitenstraße gefunden und habe nach dem Verzehr zweier Bananen-Quarkkeulchen (zumindest rede ich mir das ein) echt keinen Hunger mehr gehabt.

Ich präsentiere hiermit feierlich:

SEEPFERDCHEN AM SPIEß



Übrigens schreibe ich jetzt, glaub ich, meine Bachelor-Thesis über Ernährungswissenschaft in China... Da kriegt man ja locker 40 Seiten voll!!!

Na denn guten Appetit und wem ich was zu Essen mitbringen soll, der brauch nur Bescheid, bzw. seinen Senf dazu zu geben...

Wangfujing Street IV - The Blade Runner

Dies ist Teil IV einer Geschichte, die auf mehrere Teile angelegt ist. Intelligente Zeitgenossen beginnen mit Teil I...

Ein weiterer Grund für meine unglaublich gute Laune heute - Die Musikwahl!!!

Als ich heute Abend das erste Mal in meinem MP3-Wiedergabegerät (keine Angst - minderwertige Marken werden nicht durch namentliche Erwähnung unterstützt) rumstöberte und nach Abwechslung suchte, stieß ich auf Kraftwerk...

Wieso eigentlich nicht - Klänge aus der Heimat und da ich jetzt bei einem Stuttgarter Unternehmen arbeite schien mir die Wahl um so passender.

Und gleich der zweite Track - Expo 2000...

Nun ist es zwar schon fast 10 Jahre her, dass ich auf der Expo in Hannover im christlichen Walpavillion performt habe, aber das Lied bekam durch die optische Untermalung durch das nächtlich Beijing eine völlig neue Bedeutung...

"The 21st Century - Das 21. Jahrhundert... Planet of Visions - Planet der Visionen..."

Wer Beijing bei Nacht gesehen hat, der versteht, was gemeint ist...
So angestachelt durch den sechseinhalb Minuten Epos, wurde ich neugierig...

Was würde wohl passieren, wenn ich jetzt den Blade Runner Soundtrack reinhaue?!?

Und siehe da: ICH WAR DECKARD!!!

Hörbeispiele
Track 3 - Sushi Bar/Damask Rose
Track 4 - Spinner Ascent
Track 13 - Blade Runner Blues

Dazu diese Optik:


Oder auch:


Und ja man ist im Film...

Nur leider sieht meine Bude nicht so grandios und katakombenähnlich aus wie Deckard's Appartment in dem großartigen Film "The Blade Runner" von Ridley Scott!!!

Doch genug der Werbung im nächsten Teil geht es darum, weshalb ich dieses/diesen Blog überhaupt schreibe:

Seepferdchen am Spieß

Wangfujing Street III - Massagen, alte Frauen und kleine Mädchen

Bitte erst Teil II lesen, sonst lest ihr Teil III zuerst...

Die Nachteile des Touristendaseins...
Moment!!! Tourist?!? Da ich einer geregelten Arbeit nachgehe (jetzt schon 3 Tage hintereinander - das ist fast neuer Rekord!), dürfte ich doch gar nicht als Tourist angesprochen und behandelt werden. Leider geht der Mensch immer zuerst nach dem Äußeren, da ist China keine Ausnahme.

Bereits nach wenigen Metern wurde ich von der ersten Dame, die locker meine Mutter hätte sein können (also vom Alter jetzt), angesprochen. Aufgrund ihrer ins Gesicht geschriebenen Weisheit nahm ich auch erstmal nicht an, dass sie ein "leichtes Mädchen" ist. Wie dem auch sei, ich nahm also erstmal die Kopfhörer ab und gleich ging es los...
"Massage, Sir, massage... come on! Massage... Or do you want sexual..." - Und schwupps hatte ich die Kopfhörer wieder auf und wonk dankend ab...

Noch besser war die nächste... Zwar jünger, aber mit Ohrläppchen wie Buddha himself...
"Hey! Massage, Sir? Massage, Sir? *zwinkerzwinker*" Dann holte sie eine Visitenkarte aus ihre Tasche. "Call me whenever you like, I'm the best girl in town!" Soviel Selbstvertrauen muss man erstmal haben in einer 13 Millionen Metropole... Nun ist zwar bekannt, dass Chinesen und Japaner ganz verrückt auf Visitenkarten sind, aber dass das so weit geht, hätte ich ja nun auch nicht wissen können...

Ich ärgere mich ja immer noch, dass ich die Karte nicht genommen habe. Das wär doch mal ne feine Sammlung geworden. Außerdem habe ich mich ja kurz vor der Abreise gegen Hepatitis A und B impfen lassen, also wär mir ja eh nichts passiert... Aber ich wollte ja noch essen und man kann ja nie vorsichtig genug sein...

Und nun noch zu den Bettlern...

Obwohl ich jetzt schon 21 Jahre in Berlin wohne und eigentlich an Bettler gewöhnt sein sollte, so bin ich diesmal schwach geworden... Ein folgenschwerer Fehler...

Nachdem der 30. Bettler meine Jacke betatscht und anschließend die Hände offenhielt (übrigens war das der erste Ort, wo ich überhaupt auf welche gestoßen bin), bog ich in eine größere Seitenstraße, um auch diesen schnellen Schrittes abzuhängen.
Plötzlich stand so eine olle Omi vor mir. Ungefähr 1 Meter groß, goldgelbe Zähne, Lumpen und über und über mit Gesichtsfurchen durchpflügt. Die muss schon an die 200 Jahre alt gewesen sein. Die hat mich genau zur rechten Zeit erwischt, die linke Sau und so nahm ich, ohne darüber nachzudenken meine Geldbörse aus der sexy Gesäßtasche und drückte ihr 10 Yuan in die Hand. Unglaublicherweise sagte sie nicht mal Xiexie (danke), sondern prüfte stattdessen den eben überreichten Geldschein mit fachmännischem Blick auf Echtheit - Sachen gibts!
Doch dann näherte sich erst das eigentliche Problem - eine Mutter mit Kind!!!
Mit ihren Adleraugen hat sie auf 50 m erspäht, welche Szene sich zwischen mir und dem Geldprüfer abspielte. Der in die Luft erhobene Geldschein muss anscheinend so ein Aroma verströmt haben, dass das Tag-Team sofort Witterung aufnahm...
Und dann gings los. Ungefähr 150 m weit - ich mach hier keinen Scheiß oder übertreibe - hefteten sich die beiden an meine Fersen und bedröhnten mich im Chor mit
"Xiexie, xiexie, xiexie, xiexie, xiexie, xiexie, xiexie, xiexie, xiexie, xiexie, xiexie, xiexie, xiexie, xiexie, xiexie, xiexie, xiexie, xiexie, xiexie, xiexie, xiexie, xiexie, xiexie, xiexie, xiexie, xiexie, xiexie, xiexie, xiexie, xiexie, xiexie, xiexie, xiexie, xiexie, xiexie, xiexie, xiexie, xiexie, xiexie, xiexie, xiexie, xiexie, xiexie, xiexie, xiexie, xiexie, xiexie, xiexie, xiexie, xiexie, xiexie, xiexie, xiexie..."
Wieso die Bettler hier Danke statt Bitte sagen ist mir auch ein Rätsel...
Das kleine Mädchen, was erst vier oder fünf gewesen sein muss, tat mir schon sehr leid, aber ich wette, dass auch sie eine Geldschein unmittelbar auf Echtheit prüft und bei Falschgeld vermutlich gleich in die Waden beisst...

So menschliches Elend geht mir ja schon immer nahe, aber dank dieser Situation bin ich erstmal wieder von Mitleid geheilt...

Hätte ich den beiden auch noch Geld gegeben, hätte ich bestimmt als nächstes 4 Bettler an den Hacken gehabt und wo das enden kann, kann sich ja bei 13 Millionen Einwohnern jeder selber ausmalen...

Der kurze Teil IV behandelt nun endlich den Punkt Musikwahl...

11 Februar 2009

Wangfujing Street II - What the Fuck is Picadilly Circus?!?

Bitte zuerst Teil I lesen, sonst doof...

Nachdem ich also mit der U-Bahn zur Wangfujing Station gedüst bin, traute ich meinen Augen nicht, als ich die Unterwelt hinter mir ließ...

Massig Lichter überall und eine Straße die bis zum Horizont zu reichen schien...



Leider kann das Foto das nicht so gut rüberbringen, aber es sah echt toll aus...

Kaum zu glauben, dass der Londoner Picadilly Circus soviel Beachtung für seine Neonreklame erhalt... So ist sie doch ein Witz gegen jede zweite Seitenstraße in Beijing.

Komischerweise hatte ich hier auch nicht solche großen Probleme die Straßen zu überqueren wie in meiner Hood. Obs wohl daran liegt, dass das Regierungsgebäude gleich in der Nähe ist... man weiß es nicht.

Eigentlich wollt ich mir ja einen Rucksack hier kaufen, denn ich habe meinen zuhause gelassen - "Ach, ich krieg da schon nen lecker kopierten von Adadidas, Pmua oder Neki..." - Denkste, nur Nobelgeschäfte in denen dir Waren sogar noch teurer als in Deutschland sind...
Das hat natürlich den Shoppinganteil meines Trips noch wesentlich mehr verkürzt...

Übrigens haben solche Touristenspots ja auch ihre echten Vorteile. So wird man hier nicht angestarrt wie ALF wenn er bei den Tanners aus der Küchendurchreiche schmult... Ein echter Gewinnn...

Aber die Nachteile sind natürlich auch vorhanden und reichlich... doch dazu mehr im nächsten Teil.

Wangfujing Street I - Abenteuer U-Bahn

Guten Abend und herzlich willkommen zur neuesten Ausgabe von "Deine Mutter is Beijing, Alter!!!"... Diesmal im mehrteiligen Supersonderspecial!

Warum ich heute so gute Laune habe?!?

Tja, meine Lieben, ich habe ausgeschlafen und die Sonne hat mich heut morgen begrüßt. Es ist zur Zeit so mild hier, da möchte man am liebsten, dass es gar nicht wieder kälter wird.

Nachdem ich heut morgen mit dem Taxi zur Arbeit gefahren bin und mich das irgendwie nervt (ich glaube, dass hat mit meiner generellen Abneigung gegen Taxifahrer zu tun vielen Dank, Berlin!) hab ich beschloßen heute Abend mit dem Shuttlebus zur U-Bahn zu fahren und diese dann für lockere 2 Yuan (ca. 25 Cent also 50 Pfennig also 100 Cent) zusammen mit 2-3 einheimischen Beijingern zu nutzen (vergleiche Taxi = 20 Yuan)... Für mich als altes Großstadtkind war das natürlich die beste Entscheidung meines Lebens. Brauche jetzt zwar ca. 35 Minuten länger, aber dafür fühle ich mich in einem öffentlichen Transportmittel irgendwie eher als Teil dieser Stadt...

Das ganze hat den weiteren Vorteil, dass ich dabei meine eigene Musik hören und so mit ordentlichem Schwung in den Tag spazieren kann. Doch zur Musikwahl später mehr.

Also soooooo voll ist die U-Bahn gar nicht und obendrein ist sie ca. 20 mal ausländerfreundlicher als das Berliner Nahverkehrsnetz. Alles ausgeschildert und mit der Anzahl an Leuchtzeichen und Hinweiscartoons aller Art würde sogar ein Brandenburger klar kommen.

Trotzdem sehr komisch - und komisch ist hierbei das Stichwort, denn ich nehme es jetzt mit einer ordentlichen Prise Humor - wie man doch von allen Seiten von oben bis unten begutachtet wird, weil mit seiner germanisch-barbarischen visuellen Erscheinung inmitten des chinesischen Mobs aus dem Rahmen fällt wie Blinder im 3D-Kino. Da ich leider, wie auch in Berlin, einfach zu cool bin, um mich in der U-Bahn hinzusetzen (im Stehen kann man viel besser posen und seinen Hintern präsentieren) verstärkt das die Auffälligkeit noch viel mehr. Sehr lustig, als sich heute in der Bahn auch ein Mann direkt vor mich gestellt hat (also ca. 30 cm von Nase zu Nase) und mich gefühlte 2 Minuten angestarrt hat, als hätte ich einen Riesenpopel im Gesicht... Hab das ja zuerst nur aus dem Augenwinkel begutachtet und nicht der Gleichen getan, man ist ja wie gesagt zu cool für die U-Bahn. Als es mir dann doch zu bunt wurde, habe ich genauso direkt zurückgestarrt - eine Szene wie aus einem Western. Jedoch half das auch nichts, hab mich dann einfach weggedreht... Soll er doch starren, der Sack!

Ach was ich auf jeden Fall noch anmerken wollte und was für mich auch das U-Bahnfahren zu einem besonderen Erlebnis macht, ist der Fakt, dass ich in der Lage bin über ca. 95 Prozent der Köpfe hinwegzusehen! Echt klasse - endlich!!!

Um es kurz zu machen - Das U-Bahnfahren hat echt Spaß gemacht und ich denke, dass ich das jetzt jeden Tag machen werde, wenn ich es einrichten kann und nicht zu spät dran bin!!!

Und warum heißt der Beitrag nun Wangfujing Street?!?

Ganz einfach, weil ich heute nach meiner ersten U-Bahn Fahrt durch Beijing gleich Lust auf eine zweite hatte und da mir meine Marketing & Sales Praktikantin Gao Xiaohan (Sharon) verklickerte, dass ich es an einem Abend nicht schaffen würde mir den Tian'anmen Square (Platz des himmlischen Friedens) und die Verbotene Stadt anzusehen. Deswegen hab ich mich kurzerhand zu einem Trip zur Wangfujing Street entschieden - eine der berühmtesten Shopping Straßen Beijings. Tja und da ich ja ein Mann bin, brauch ich für eine Shopping Tour ja auch nicht 5 Stunden sondern nur max. 1-2!!! Doch mehr von dem Trip zur Wangfujing Street in Teil II.

10 Februar 2009

Eigenlob stinkt!!!

Hier mal mein Beitrag zum Thema:

"Keine Angst Sohn, ich habe so gut wie noch nie blau gestochen!"

Tja, was gibt es da noch hinzuzufügen?!?

Dienstagsmüdigkeit

Nach nur zwei Tagen arbeiten gehe ich schon fast auf allen Vieren nach Hause...

Da kann doch was nicht stimmen.

Ich denke, dass der Jetlag, der mich komischerweise immer halb drei Uhr morgens aus den Träumen reist zum Teil dafür verantwortlich ist. Nachdem ich gestern mit einigen anderen Praktikanten den letzten Tag der chinesischen Neujahrsfeierlichkeiten im öffentlichen Gelände verbracht haben - fragt bloß nicht, wo das war, ich habe nämlich nicht den geringsten Schimmer - haben wir anschließend einer kleinen Geburtstagsfeier beigewohnt. War ganz nett, aber soviel neue Leute... Wer soll sich denn die ganzen Namen merken?!?

Aber mein schlechtes Namensgedächtnis ist ja vererbt und da kann man dann schließlich auch nix machen. Wenn man seit frühster Kindheit mit Ronny angesprochen wird, wie soll man denn da jemals im Stande sein sich Namen wie Jin Chaon... nee Jin Chuan zu merken... Musste ich doch tatsächlich jetzt mein Handy zu Rate ziehen.

Mit dem Chinesisch haperts leider auch noch ein bisschen... Ich frage mich, wie ich jemals Englisch lernen konnte... So im Nachhinein kommt mir das ein wenig wie ein Wunder vor. Wahrscheinlich hätte mir ein kleiner Urlaub zwischen Uni und Praktikum ganz gut getan, aber wenn man nicht die Wahl hat, was soll man da machen?!?

Auf jeden Fall sehne ich mich mit vollem Optimismus dem kommenden Freitag entgegen. Da feiert nämlich meine Mitpraktikantin Sun Xiaoting ihren Abschied und ein bisschen Party ist jetzt definitiv nicht verkehrt.

Nun gut, ich schließe mit den Worten: "General Tarkin, ich habe ihren fauligen Gestank schon bemerkt als ich an Bord gebracht wurde."

Laternenfest

Hier mal ein paar Eindrücke vom Laternenfest.

Ein toller Abend, der die chinesischen Neujahrsfeierlichkeiten beendet.
Lustigerweise ist dieses Fest für mich gleichzeitig der Beginn meines Beijing-Aufenthaltes.



Es wird hoffentlich eine schöne Zeit und da ich heute schon soviel neue Leute kennengelernt habe, mache ich mir keine Sorgen, dass ich meine Zeit hier bereuen könnte.





Links ist Tong Xiaoyu (Abbey) und rechts Sun Xiaoting (Lena). Da dies ihre letzte Woche in Beijing ist, hat dieses Fest für sie eine komplett andere Bedeutung als für mich.

Mit Xiaoyu kann ich mich übrigens nur auf Englisch unterhalten, mit Xiaoting auf Deutsch, weil ihr Englisch nicht so gut ist (sagt sie) und beide reden Chinesisch miteinander. Komische Welt... Der Turm zu Babel sag ich nur...



Jetzt noch mit Matthias (Mitte) und Christoph (Rechts) im Bild. Sowie eine Dame, deren Namen ich leider vergessen habe...











So ähnlich muss wohl auch das Feuerwerk ausgesehen haben, dass den CCTV-Tower an dem Abend in Brand gesteckt hat... Wir sind übrigens dran vorbei gefahren, leider nur ein paar Minuten zu früh, sonst gäbe es da auch Spitzen-Fotos!!!

08 Februar 2009

Kapitel I - Das Buch Genesis

Ni hao!!!

So nachdem ich jetzt volle 24 Stunden in Beijing bin, denke ich, dass es langsam Zeit für einen ersten Bericht ist.

Nach einer dramatischen und emotionalen Verabschiedung am Flughafen, hab ich mich gestern 19:40 Uhr von Tegel auf den Weg nach China gemacht. Die erste Klapperkiste von Flugzeug, die mich nach Stockholm brachte war jedoch kein Vergleich zu dem Schlachtschiff mit dem ich den Rest der Reise bestritt...

Mehr Beinfreiheit und ein Entertainment-Programm vom Feinsten sind hierbei die Schlagwörter.

Übrigens war die Reise genau so aufregend und interessant, wie ich mir bereits gedacht hatte. Nachdem ich an St. Petersburg vorbei gerast bin, erreichte ich auch nur ein paar tausend Kilometer später (Peter), die Wüste Gobi... Und ja, nichts als Sand und Furchen!!!
Ich plane ja definitiv noch einen Trip in die Wüste zu unternehmen, ob jedoch was draus wird bleibt abzuwarten.

Ja, außerdem ist gerade wieder ein Böller, nein, jetzt zwei vor meinem Apartment entzündet worden. Drei...
Denn obwohl China, vier, das neue Jahr bereits letzte Woche zelebriert hat, fünf, so ist es noch bis Montag erlaubt Knaller, sechs, zu kaufen und in die Luft zu jagen.

Aber machen wir chronologisch weiter, sieben, acht...

Als ich dann bei blendend schönem Wetter den Beijing Capital Airport erreichte, wurde ich nach dem Ausfüllen der Einreisepapiere und der anschließenden echt spaßigen Fahrt mit dem Airport-Zug von einer netten Dame namens Christine abgeholt. Christine ist natürlich der selbstverliehene amerikanische Name. Fast alle Leute hier tragen zusätzlich zu ihrem chinesischen noch einen Namen, der weniger problematisch auszusprechen und zu merken ist... Gott sei Dank!!!

Als ich dann bei meinem Apartment abgesetzt wurde und Christine mich bei der örtlichen Polizei registriert hatte, wurde mir mitgeteilt, dass ich erstmal nur übergangsweise in diesen Räumlichkeiten unterkomme, da einige Daimler-Praktikanten demnächst ihr Praktikum beenden. Am 15. Februar werde ich dann aber umziehen und in eine der frei gewordenen Zimmer ziehen... Mal sehen...

Die Wohnung ist auf jeden Fall erstmal nett, auch wenn ich - und jetzt kommts - noch keinen eigenen Internet-Anschluß habe... Hab mich erstmal übergangsweise in ein fremdes, ungesichertes Netz "reingehackt"... Allerdings hab ich das Gefühl, dass ich hier momentan nur mit 56kbit online unterwegs bin. Das kann schon nerven, wenn man von zuhause anderes gewöhnt ist... Das ist auch der Grund, warum ich es mir verkneife jetzt Bilder hochzuladen... Ich hoffe, in der neuen Butze ist dann das Internet ein bisschen zügiger und dann gibts den Bilder und Video-Overkill, versprochen...

Nachdem ich übrigens mit Schrecken feststellen musste, dass hier zwar ein Fernseher, Kühlschrank, Herd (Gasherd, narf...), eine Badewanne (Länge ca. 120 cm) und eine Waschmaschine (mit toller chinesischer Programmwahl) vorhanden sind, solche Selbstverständlichkeiten wie Toilettenpapier aber nicht, musste ich erstmal fix einkaufen und das "notwendigste" besorgen...

Vier Rollen Toilettenpapier, eine Tüte Chips, eine Rittersport "Ganze Haselnüsse", eine Packung Kekse, eine Flasche Wasser, eine kleine Flasche Saft und zwei Dosen chinesisches Bier...

Da ich bis jetzt auch noch kein Besteck, keinen Topf und keine Teller habe, muss ich erstmal mit Tütenfutter und Dosennahrung vorlieb nehmen, aber wer schon beim Bund war und sich von Schmalzfleisch ernähren musste, der schafft auch das kurzzeitig.

Nach meinem ersten kurzen Einkaufsbummel hab ich dann gleich noch nen zweiten hintenran gehangen. Ich dachte mir, dass einen kleine Entdeckungsreise mal ganz gut zur Ablenkung wäre und hab mal die Hood ein bisschen ausführlicher gecheckt. Dass ich dann ca. 3 Stunden Fußweg zurücklegen würde, hätte ich auch nicht gedacht...

Ist übrigens schon komisch, wenn man allein durch physische Merkmale so stark als ausländische Minderheit aus der Masse hervorsticht, aber das war ja zu erwarten. Der Straßenverkehr und meine vorsichtig-deutsche Art die Straße zu überqueren (auf grün warten und davon ausgehen, dass man nun mehr oder weniger unbeschadet auf der anderen Seite ankommt) disqualifizierten mich weiter als Noob im Beijinger Straßenbild. Immerhin kann ich ganz toll ernst gucken und gut aussehen, das hilft ein bisschen, denke ich...

Hab dann, nachdem ich an 10.000 Hotels und Restaurants mit blendender Neonfassade, mein erstes chinesisches Mahl bei der hiesigen McDonald's Filiale zu mir genommen. Anschließend noch schnell Kleiderbügel und Winnie Pooh-Pantoffeln beim Discounter erworben und ab gings gefühlte 20 km gen "Heimat".

Nach diesem ausgiebigen "Spaziergang", bin ich dann auch umgehend ins Bett gefallen und heute morgen von Schreien im Apartement über mir (glaube ich zumindest) wach geworden... So laut und mit so einem langgezogenen Gebrüll hab ich ja auch noch kein kopulierendes Paar gehört, aber immerhin hat das Bett kaum geknarzt...

Hab dann erstmal ein Konto bei der Bank of China eröffnet (hab jetzt ne coole Karte mit nem Ochsen drauf!!!) und mir nen Stadtplan (um nachzuvollziehen, wo ich gestern eigentlich war und ich demnächst hin will) und ne SIM-Karte geholt... Tja, leider konnte ich die Karte noch nicht aktivieren, da sechs verschidenen Nummer auf der Karte sind und sich bisher bei keiner was getan hat...

Aber alles kein Problem. Christine hat mir die Nummer von einer chinesischen Daimler-Praktikantin gegeben, die bei mir im Block wohnt und mit der ich mich später treffen werde. Da bin ich dann zuversichtlich, dass das doch noch was mit der SIM-Karte wird...

Kurz vor Abflug meinte noch Alex zu mir: "Der Anfang ist immer Scheiße. Das hat bis jetzt JEDER gesagt!!!"
Nach diesem ersten Tag kann ich sagen: "Ja, das stimmt schon irgendwie..."

Jedoch gebe ich die Hoffnung nicht auf, wenn ich heut Abend ein wenig in Kontakt mit der anderen Praktikantin komme... Außerdem geht ja morgen früh die Arbeit los und dann läuft das schon alles in geregelten Bahnen...

Nun gut, eigentlich wollte ich ja nicht soviel schreiben, aber das musste wenigstens mal gesagt werden...
Also nicht traurig sein, wenn ich mich die erste Zeit nicht mit absoluter Regelmäßigkeit melden kann... Ich arbeite dran und spätestens ab 15. Februar sollte es ein wenig zügiger mit der Verbindung laufen!!!

Also viel Spaß noch und ich lasse sehr bald wieder von mir hören!!!