11 Februar 2009

Wangfujing Street I - Abenteuer U-Bahn

Guten Abend und herzlich willkommen zur neuesten Ausgabe von "Deine Mutter is Beijing, Alter!!!"... Diesmal im mehrteiligen Supersonderspecial!

Warum ich heute so gute Laune habe?!?

Tja, meine Lieben, ich habe ausgeschlafen und die Sonne hat mich heut morgen begrüßt. Es ist zur Zeit so mild hier, da möchte man am liebsten, dass es gar nicht wieder kälter wird.

Nachdem ich heut morgen mit dem Taxi zur Arbeit gefahren bin und mich das irgendwie nervt (ich glaube, dass hat mit meiner generellen Abneigung gegen Taxifahrer zu tun vielen Dank, Berlin!) hab ich beschloßen heute Abend mit dem Shuttlebus zur U-Bahn zu fahren und diese dann für lockere 2 Yuan (ca. 25 Cent also 50 Pfennig also 100 Cent) zusammen mit 2-3 einheimischen Beijingern zu nutzen (vergleiche Taxi = 20 Yuan)... Für mich als altes Großstadtkind war das natürlich die beste Entscheidung meines Lebens. Brauche jetzt zwar ca. 35 Minuten länger, aber dafür fühle ich mich in einem öffentlichen Transportmittel irgendwie eher als Teil dieser Stadt...

Das ganze hat den weiteren Vorteil, dass ich dabei meine eigene Musik hören und so mit ordentlichem Schwung in den Tag spazieren kann. Doch zur Musikwahl später mehr.

Also soooooo voll ist die U-Bahn gar nicht und obendrein ist sie ca. 20 mal ausländerfreundlicher als das Berliner Nahverkehrsnetz. Alles ausgeschildert und mit der Anzahl an Leuchtzeichen und Hinweiscartoons aller Art würde sogar ein Brandenburger klar kommen.

Trotzdem sehr komisch - und komisch ist hierbei das Stichwort, denn ich nehme es jetzt mit einer ordentlichen Prise Humor - wie man doch von allen Seiten von oben bis unten begutachtet wird, weil mit seiner germanisch-barbarischen visuellen Erscheinung inmitten des chinesischen Mobs aus dem Rahmen fällt wie Blinder im 3D-Kino. Da ich leider, wie auch in Berlin, einfach zu cool bin, um mich in der U-Bahn hinzusetzen (im Stehen kann man viel besser posen und seinen Hintern präsentieren) verstärkt das die Auffälligkeit noch viel mehr. Sehr lustig, als sich heute in der Bahn auch ein Mann direkt vor mich gestellt hat (also ca. 30 cm von Nase zu Nase) und mich gefühlte 2 Minuten angestarrt hat, als hätte ich einen Riesenpopel im Gesicht... Hab das ja zuerst nur aus dem Augenwinkel begutachtet und nicht der Gleichen getan, man ist ja wie gesagt zu cool für die U-Bahn. Als es mir dann doch zu bunt wurde, habe ich genauso direkt zurückgestarrt - eine Szene wie aus einem Western. Jedoch half das auch nichts, hab mich dann einfach weggedreht... Soll er doch starren, der Sack!

Ach was ich auf jeden Fall noch anmerken wollte und was für mich auch das U-Bahnfahren zu einem besonderen Erlebnis macht, ist der Fakt, dass ich in der Lage bin über ca. 95 Prozent der Köpfe hinwegzusehen! Echt klasse - endlich!!!

Um es kurz zu machen - Das U-Bahnfahren hat echt Spaß gemacht und ich denke, dass ich das jetzt jeden Tag machen werde, wenn ich es einrichten kann und nicht zu spät dran bin!!!

Und warum heißt der Beitrag nun Wangfujing Street?!?

Ganz einfach, weil ich heute nach meiner ersten U-Bahn Fahrt durch Beijing gleich Lust auf eine zweite hatte und da mir meine Marketing & Sales Praktikantin Gao Xiaohan (Sharon) verklickerte, dass ich es an einem Abend nicht schaffen würde mir den Tian'anmen Square (Platz des himmlischen Friedens) und die Verbotene Stadt anzusehen. Deswegen hab ich mich kurzerhand zu einem Trip zur Wangfujing Street entschieden - eine der berühmtesten Shopping Straßen Beijings. Tja und da ich ja ein Mann bin, brauch ich für eine Shopping Tour ja auch nicht 5 Stunden sondern nur max. 1-2!!! Doch mehr von dem Trip zur Wangfujing Street in Teil II.

1 Kommentar:

Alex hat gesagt…

Willkommen in Asien, ich geb dir 6 Wochen, dann beschimpfst du die Leute, die dich anstarren, auf deutsch. Das hilft, da kriegen die anscheinend Angst!!!