14 März 2009

Erst Denken, dann Handeln

Ich bin ja ein Freund hübsch bedruckter T-Shirts.

Normalerweise kommen die ja auch bei allen Altersklassen immer gut an, doch heute gabs mal wieder den Kulturfettnapf.
Ich bin es ja schon gewöhnt, dass ich in der U-Bahn komisch angeguckt werde, doch heute erntete ich besonders viele komische Blicke.
Woran konnte es nur liegen... Ich wusste es einfach nicht.

Man muss dazu sagen, dass hier heute knapp 13 Grad waren und ich somit unter meiner Frühlingsjacke nur ein T-Shirt trug.

Als ich dann zuhause ankam und ich den Spiegel schaute, traf es mich wie der Schlag.

Natürlich!!! Daran muss es gelegen haben. Jemand, der sich wie ich gerade mit dem Mercedes-Benz Green Legacy Programm zur Erhaltung des Pandareservats auseinander setzt, hätte da eigentlich früher drauf kommen können/müssen.



Nun ja... so extrem isses ja nun auch nicht, aber die Menschen hier sind halt stolz auf ihre Pandas (meines Erachtens sind das auch die einzigen Tiere, die man hier nicht essen kann - jedenfalls kann man sie nicht absichtlich laut Speisekarte bestellen)...

Ja, ich habe die Lektion gelernt, stehe aber weiterhin dazu...

Hat mich übrigens darin erinnert, wie ich das erste Mal in der Schule mit meinem "Slaytanic Wehrmacht" Kapu ankam... oder die lustige Anekdote, wie ich am 11. September 2001 unwissentlich der Geschehnisse meinen schönen "Terror über alles" Pullover getragen habe.

Man nennt es glaub ich Schicksal... denn absichtlich provozieren entspricht ja gar nicht meinem Wesen. =D

Das Fleisch ist schwach

Schlaflose Nächte... fehlende Konzentration auf Arbeit... es gab keinen Ausweg...

Es musste sein...



Tja und weil ich für dieses schöne Sammlerexemplar 100 sauer verdiente Öcken (also chinesische Öcken, jetzt) bezahlt habe, gab es den neusten Bruce Campbell Film gratis dazu!!! Ist das nicht der absolute Wahnsinn?!?

Was für eine schöne neue Welt!!!

13 März 2009

Valkyrie

Kleine Filmkritik muss auch mal sein.

Heute "Valkyrie"...

War gestern im Kino, um mir dieses Machwerk anzusehen. Die Auswahl war nicht gross, da hier nicht sehr viele westliche Filme ins Kino kommen (duerfen). Die Auswahl war also "Valkyrie", "Transporter 3", "Australia" und noch so ein anderer... keine Ahnung...

Alle Filme laufen hier in Originalsprache mit Chinesischem Untertitel. Was fuer ein Glueck, dass man der englischen Spache maechtig ist, da kann man sich wenigstens ein paar Kracher im Kino ansehen. Ich sag ja nur "Terminator 4" demnaechst...

Die chinesischen Filme kann man sich uebrigens nicht im Kino ansehen, da diese selbstverstaendlich auf Chinesisch sind. Lustigerweise aber ebenfalls mit zusaetzlichem Chinesischen Untertitel... Tja, warum das so ist... keine Ahnung.

Aber zurueck zur Filmauswahl. Hab mich dann also fuer 行动目标希特勒 (Operatives Ziel Hitler - Hammertitel, wenn ihr mich fragt) entschieden. Nicht weil ich Tom Cruise so mag, aber erstens hab ich noch keinen der anderen beiden Transporter-Filme gesehen, fuer so nen Marathon-Schinken wie Australia war ich nicht in Stimmung und so ein Stueckchen Heimat tut ja immer gut... Der Film spielt ja immerhin schon in Berlin.

Und das der Regisseur Bryan Singer ist (bekannt von "die ueblichen Verdaechtigen", "X-Men" und "X-Men 2"), bestaerkte mich in meinem Entschluss. Hier die goldene Regel fuer Kinobesuche. IMMER auf den Regisseur achten! Schauspieler sind nur Marionetten... Aber wenn der Regisseur eine gewisse Referenz hat, dann kann man sich eigentlich schon in Sicherheit wiegen. Tja, und so auch in diesem Fall.

Hab ja leider die ersten zwei Minuten verpasst - verdammte Schlange an der Snackbar! Deswegen hier meine vorsichtige Einschaetzung des Anfangs... war halt ein bisschen langatmig, aber Spannung muss ja auch langsam aufgebaut werden. Von da an ging es aber eigentlich nur bergauf. Dass Thomas Kretschmann ebenfalls eine Rolle hat (er sollte ja eigentlich good ol' Stauffenberg spielen... nun ja... Schade eigentlich, aber er hatte ja schon seine Qualitaeten als guter Wehrmachtsoffizier in "Stalingrad" bewiesen) hat mich natuerlich besonders gefreut.

Aber bei aller Verachtung fuer Tom Cruise' gestoerte Persoenlichkeit (siehe Beweismittel 1, Beweismittel 2, Beweismittel 3)... gut schauspielern kann er ja, wenn er will. Nicht so wie "Nicholas-Mr.-One-Facial-Expression-Cage"!!! Nee der gute Tom hatte es echt drauf in dem Stueck Celluloid...

Auch der Film - stark zusammengefasst: Blasse Herren in grauen Uniformen unterhalten sich in grauen Raeumen - war sogar besser als ich erwartet habe. Haette nicht gedacht, dass der mit nur so wenig Schmalz und Pathos auskommen kann. Ist ja immerhin Hollywood. Aber denkste... echt gut gemacht. Ausser vielleicht die Darstellung von Hitler. Als der sich das erste Mal in seinem Stuhl samt deutschem Schaeferhund umdreht, da musste ich schon fast ein wenig lachen. Klar war das ein uebler Bursche, aber seit Sauron in "Herr der Ringe" gab es meiner Meinung nach nicht mehr so nen Ueberschurken, so viel abgrundtiefe Boshaftigkeit und personifizierte Luziferitaet wie sie in "Valkyrie" in Form von Hitler dargestellt wurde. War halt einfach ein wenig uebertrieben. Wirkte auch so ein bisschen wie Imperator Palpatine... Da hatte Helge doch eine erfrischend andere Interpretation dieses Walt-Disney-haften Charakters zu bieten, die hoechstwahrscheinlich auch eher der Realitaet entsprach.

Auch lustig und natuerlich nur auffaellig bei Sichtung des Films in Originalsprache... Die permanent wechselnde Sprache von Wehrmacht, SS und Konsorten. Die Hauptcharaktere plappern da feinstes Bristish und American English... Nebencharaktere haben den klischeehaftesten deutschen Akzent und die Statisten warten mit muttersprachlichen Smasher wie "Hoch die Schranke!" auf. Sehr, sehr lustig und man kriegt schon den Eindruck, dass das damalige Berlin ein echt multikultureller Ort war... Da bitte beim naechsten Mal ein wenig besser aufpassen und mehr Konsequenz in der Wahl der Sprache.

Also Fazit:
Klasse Film, wenn man mit so Nazi-Schinken was anfangen kann, wo mal nicht die Landung in der Normandie gezeigt wird. Hier geht es mehr um die Politik der damaligen Zeit. Viel Dialoge und wenig Action, aber zu keinem Zeitpunkt langweilig. Das koennen eben nur gute Regisseure.
Schauspielerisch auch sehr gut. Insbesondere der Tom und der Thomas. Aber auch der alte Sack aus "Shaun of the Dead" (Phil) war gut. Lediglich die absolute NS-Fuehrungsriege war solala. Am besten einfach immer die Besetzung aus "Mein Fuehrer" nehmen - die waren schon alle perfekt!!!

"Operatives Ziel Hitler" - Sehr, sehr empfehlenswert! Sogar so sehr, dass ich mir heute die DVD kaufen werde, nur um die ersten paar Minuten noch mal zu sehen. Ist ja wie gesagt viel billiger als Kino und da ich ja schon fuer den Film gezahlt und ihn somit refinanziert habe, muss ich mich auch diesmal nicht wie ein Verbrecher fuehlen.

Und wenn der Film etwas zur Bildung beitraegt, dann, dass jetzt alle Schueler der Stauffenberg-Oberschulen Deutschlands endlich auf die Frage "Wer ist den Stauffenberg?" antworten koennen:
"Kennste nicht?!? Das ist der "Maverick" aus "Top Gun"!"

12 März 2009

DVD-Shops

Als jahrelanger Mitarbeiter (bzw. Verkaufshilfe *Augen-roll*) einer Videothek fragte ich mich natuerlich unverzueglich, ob dieses Geschaeftsmodell denn auch in China funktionieren koennte. Ich kann nun mit Fug und Recht behaupten - niemals!

China ist ja nicht gerade bekannt fuer seine scharfen Gesetze bezueglich des Urheberrechts und am krassesten schlaegt sich dies natuerlich im DVD-Markt nieder. Ich bin ja an sich ein sehr grosser Filmfreund. Filme sind fuer mich eigentlich ein kompletter Ersatz fuer Literatur, insbesondere aus dem Grund, dass meiner Meinung nach die moderne Kultur zum grossen Teil darin Platz findet. Wer sich Filmen verschliesst, stagniert... soviel steht mal fest.
Auch wenn es zwar Trilliarden schlechter Filme gibt - die Zeit in der Videothek unterstuetzt da meine kuehne Behauptung - eine einzige Perle kann die Vielzahl dieser Fehltritte spielend kompensieren.
Das einzigartige an Filmen ist ja die Kombination aus Bild und Musik. Zusammen der staerkste Garant fuer echte Emotionen. Und selbst wenn immer argumentiert wird, dass man der eigenen Fantasie beim Buecherlesen viel staerker ihren freien Lauf lassen kann... Filme sind nun mal Emotionen pur. Also gute Filme. Obwohl auch schlechte Filme Emotionen hervorrufen. Die Palette ist also unbegrenzt.

Aus eben diesen Gruende reduziert sich meine Buechersammlung hauptsaechlich auf Bildergeschichten, waehrend meine DVD-Sammlung inzwischen absolut den Rahmen sprengt. Deswegen war ich auch sehr gespannt auf den Besuch eines chinesischen DVD-Shops.

Doch was sich hier abspielt grenzt ja eigentlich schon an Vergewaltigung. Echte Klassiker wie Der Pate, Indiana Jones, Prinzessin Mononoke werden hier fuer unglaubliche 8 - 10 RMB (ca. 1 EUR) verkauft. Dass die nicht original sind, ist mir schon klar, aber dass die so billig verkauft werden, haette ich natuerlich auch nicht erwartet. Aber auch Neuheiten oder Filme, die noch nicht mal im Kino sind, kann man hier in absolut professioneller Verpackung erwerben. Ich muss dann immer an Colonel Sandfurz denken: "Das neueste auf dem Videomarkt - Instantkassetten! Die koennen sie kaufen, bevor der Film ueberhaupt fertig gedreht wurde!"

Die Qualitaet ist natuerlich hierbei stark wechselhaft.

Leider ist das jedoch nicht der Fall bei Filmen, die bereits offiziell auf DVD erschienen sind. Und das bringt einen in eine echte Gewissenskrise.
Seit der Digitalisierung des Mediums hat die Rate der Raubkopien explosionsartig zugenommen. Ohne Qualitaetsverlust laesst sich ein Film auf beliebig viele weitere Datentraeger kopieren. Die Menge bestimmt hierbei den Preis und im Nullkommanichts landet man bei Preisen um einen Euro.
Gluecklicherweise ist meine DVD-Sammlung ja, wie gesagt, bereits betraechtlich und ich habe somit nicht das Beduerfnis sie unbedingt erweitern zu muessen.

JEDOCH... wird man durch die Schutzmechanismen der Filmindustrie quasi dazu gezwungen den Schwarzmarkt zu unterstuetzen.
Der Hauptgrund hierfuer ist die Erfindung der unnoetigsten Sache der Welt - Der Regionalcode.
Da ich desoefteren einen anstrengenden Tag mit einer Prise Unterhaltung abzuschliessen vermag, habe ich in weiser Voraussicht einige meiner liebsten Perlen aus Berlin mitgebracht. Ja, nur leider lassen sich diese hier auf keinem DVD-Player abspielen. Im Umkehrschluss kann ich auch keine legalen chinesischen DVDs kaufen, da ich spaeter zuhause wieder auf dasselbe Problem stossen werde.
Da hat sich die Industrie also kraefig ins eigene Fleisch geschnitten. Es ist absolut nicht nachvollziehbar, wie man als Kaeufer originaler Ware in dieser Form fuer den Kauf (eigentlich immer verbunden mit einem Aufpreis!) bestraft wird.
Die guenstigere Raubkopie verzichtet hingegen auf derartige Schutzmechanismen und ist somit universell einsetzbar.

Nun gut, dann kaufe ich eben hier wie ein Einheimischer... so lange ich sie nicht wieder mit zuruecknehme, gibt es ja da auch eigentlich nicht so ein Problem.
Wie bereits gesagt ist die Auswahl an Filmen hier unglaublich gross und es nicht unueblich hier Leute mit mehr als 30 DVDs zur Kasse gehen zu sehen (Oh, ein kleiner Reim!). Wie sie die wieder mit ueber die Grenze nehmen wollen... Tja, das wuerde mich echt interessieren.

Aber leider erwischen mich diese Laeden auch an einem durchaus wunden Punkt.

DVD-Boxen!!!

Ich bin ja eher Sammler als Jaeger und nichts verschafft mir mehr Befriedigung als das Wissen eine komplette Kollektion mein Eigen nennen zu koennen.
Bestes Beispiel hier: Die komplette James Bond Kollektion oder aber ALLE (!!!) Studio Ghibli Animes in einer ansprechenden Schachtel - hach... zu aergerlich die Sache mit den Gesetzen.

Und gestern dann der absolute Oberhammer - alle Episoden der unvergesslichen Kindheitserinnung Kimba, der weisse Loewe!!!
Fuer unschlagbare 10 EUR hatte ich diesen integralen Bestandteil eines jeden Kinderlebens in der Hand und war mehr als gewillt, diesen auch kaeuflich zu erwerben. Richtung Kasse mit der Frage
"Are there also English subtitles included?"
"Ah... Language - Japanese...
Subtitle - Japanese, Chinese...
No English!"

Tja nochmal Glueck gehabt, wenn man das aus der gesetzestreuen Perspektive betrachtet. Obwohl diese Box mich sehr stark in meinem Vorhaben bestaerkt, wieder das Studium der Japanischen Sprache fortzufuehren, wenn ich wieder in der Heimat bin.

Es ist ein echtes Dilemma... auf der einen Seite bricht es mir das Herz, wenn ich sehe, wie hier echte Klassiker verramscht werden und ohne jegliche Wertschaetzung, wie eine Tageszeitung behandelt werden. Auf der anderen Seite kann man aber auch einfach nicht anders, als auf den fahrenden Zug aufzuspringen. Gerade wenn man einen Film sieht, bei dem einem der Erwerb schon lange unter den Naegeln brennt. Ausserdem brauch ich wohl nicht zu erwaehnen, das man hier auch Filme kriegt, die in Deutschland ueberhaupt nicht oder nur sehr schwer erhaeltlich sind. Kimba ist da natuerlich ein Paradebeispiel. Jeder Mist wird auf DVD veroeffentlich, aber an sowas ist einfach kein leichtes Rankommen im deutschen Rechtsstaat. Nun stellt sich ja eigentlich die Frage, inwiefern das noch ungesetzlich ist, wenn ich etwas im Ausland kaufe, zudem ich im Inland sowieso keinen Zugang habe...

Aber hier mal noch ein kleiner Abschweif... Interessant sind uebrigens auch oft die Rueckentexte der DVD-Verpackungen. Tolles Beispiel hier die Monster-Disney Box. 119 DVD, gross und schwer wie ein Kindersarg (komischer Vergleich, aber ich denke ja immernoch, dass Kinder mehr von japanischen Animationsklassikern lernen koennen, wo nicht alle zwei Minuten ein Song von Phil Collins oder Elton John laeuft). Vorne schmueckt eine Micky Maus im Fantasia-Kostuem das Cover(schrecklicher Film - musste ich damals als achtjaehriger schon nach 10 Minuten wieder ausmachen... wer hat sich eigentlich bei Disney gedacht, dass Kinder dieses permanent nervige Getraellel wuenschen... Da lob ich mir doch die inzwischen nicht mehr ausgestrahlten und vermutlich verbotenen Tom & Jerry Cartoons der alten Schule - Action und Unterhaltung pur... oder aber Roadrunner... oder Yosemite Sam - mit den Knarren und der Ballerei wahrscheinlich auch nicht mehr 100 prozentig politisch korrekt...). Sieht ja erstmal original aus. Ein Blick auf die Rueckseite offenbahrt jedoch die Faelschung. Ein unendlich langer Text, bei dem schon beim fluechtigen Rueberblicken Worte wie "Superman" "Batman" "Adventures of the New Avengers" und natuerlich auch "Tom Cruise delivers a striking performance in this..." ins Auge fallen. Da wollte wohl offensichtlich nur jemand einen englischsprachigen Text "featuren" - der Inhalt ist da zweitrangig. Schnell mal was aus Wikipedia kopiert und fertig ist die Verpackung. Ein klares Zeugnis der chinesischen Detailverliebtheit.

So jetzt seid ihr erstmal im Bilde. Denn so und nicht anders laeuft das hier - die Foerderung des Untergangs der abend- und morgenlaendischen Filmindustrie.

Dennoch geht mir seit Tagen diese Kimba-Box nicht aus dem Hirn... und wenn ich es mir recht ueberlege... Japanisch ist ja auch nicht soooo schwer und ich frage mich ueberhaupt, ob da viel gesprochen wurde... Der Inhalt kommt bestimmt auch so rueber, auch wenn er ja, wie damals ueblich, hauptsaechlich in Standbildern vermittelt wurde.

Sodom und Gomorrah - Versuchung und Niedergang...

Stark sein oder Fallen?!?

Kimba ist aber auch ein suesser Fratz!!!

11 März 2009

Der "deutsche" Abend

Folgende Information erregte meine Aufmerksamkeit und versetzte mich in helle Freude.

Obacht: Original-Text, unveraendert...

Christian Y. Schmidt war Redakteur der Satirezeitschrift Titanic, bis er Anfang 2003 nach Singapur ging. Zwei Jahre später findet er sich in Peking wieder: Verheiratet und ohne ein Wort Chinesisch zu sprechen. Nach einiger Zeit hat er genug. Er beschließt, auf der chinesischen Nationalstraße 318 genau 5.386 Kilometer einmal quer durchs ganze Land zu reisen. Sein Ziel: Endlich “beim momentan glücklichsten Volk der Erde mitmachen“ (Schmidt) zu können und „ein richtiger Chinese zu werden“. Schmidt startet in Shanghai, passiert buddhistische und daoistische heilige Berge, trifft chinesische Bosse, nepalesische Punks, einen weiblichen Colonel Kurtz am Jangtse. Schließlich erreicht er Tibet und erklimmt nach weiteren 2.000 Kilometern den (halben) Mount Everest....

Die Erlebnisse seiner dreimonatigen Reise hat Schmidt in dem Buch „Allein unter 1,3 Milliarden. Eine chinesische Reise von Shanghai nach Kathmandu“ (Rowohlt Berlin) aufgeschrieben. "Ohne Zweifel ist sein Buch eines der besten Reisebücher, das je geschrieben wurde...", meinte die taz. Franziska Augstein schrieb in der Süddeutschen Zeitung: „Wer von dem Land wenig weiß oder sich eigentlich gar nicht dafür interessiert, kann an diesem menschennahen, amüsanten Reisebericht große Freude haben.“ Die FAZ konstatierte: „'Allein unter 1,3 Milliarden' ist eine komische, mitunter melancholische Reiseerzählung in angelsächsischer Tradition.“ Und der Rezensent des Deutschandfunks nannte das Buch „ein großes Stück Reiseliteratur“.

Nach dem Erfolg seiner Lesung in der Deutschen Botschaftsschule im November präsentiert Schmidt sein Buch jetzt noch einmal im Rahmen des „Berliner Salons“, der zum letzten Mal am gewohnten Ort im Obergeschoß des „Wirtshaus am See“ stattfinden wird. Ab 19 Uhr kann deutsche Küche bestellt werden, gegen 20 Uhr beginnt die Lesung. Der Eintritt ist frei.
„ Wirtshaus am See“, 8 Xinba Lu (Super Bar Street / Nuren Jie), Tianze Lu, Chaoyang district


BERLINER SALON?!? Da musste ich hin, ganz klar!!!

Doener, Bier, Poebeln oder einfach "Krawall", um das mal in einem oft verwendeten Wort zusammen zu fassen.

Super Bar Street muss man sich mal wieder als typisch asiatischen Strassenzug vorstellen - eng, viele Leute, noch mehr Neonlicht...
Das "Wirtshaus am See" faellt da als Betonquader schon sehr aus dem Rahmen. Aber man soll ja nicht immer nur nach Aeusserlichkeiten urteilen. Ich gab dem Laden eine Chance...

War ja schon mal recht ungemuetlich eingerichtet, wenn man nun den Beijinger Standard gewoehnt ist. Die Vielzahl an Deutschlandfahnen, bewirkten zusaetzlich bei mir ein echtes Unbehagen. Als Post-NS-DDR-Kind ist es ja aber auch nur verstaendlich, dass man keine rechte Beziehung zur sogenannten deutschen Fahne hat, auch wenn ich bereits unter Eid geschworen habe, sie mit meinem Leben zu verteidigen, aber das ist ja nun auch schon ein Weilchen her und sicherlich auch nicht mehr verbindlich. =D

Essen wurde in Buffet-Form gereicht. Da ich aber nicht sonderlich hungrig war und noch auf Matthias wartete, verschwendete ich erstmal keine Energie auf den Gang zur besagten Essensreiche. Ich nahm relativ weit hinten Platz und musterte erstmal das Publikum, welches das Etablishment betrat. Frueh da zu sein verschaffte mir diese Ehre.

Wieder und wieder wurde ich enttaeuscht. Der Alterdurchschnitt hob sich von Besucher zu Besucher und erreichte wenig spaeter die 50er Grenze. Ich fuehlte mich deplatziert, soviel stand schon mal fest.

Ein aelteres (was auch sonst) weibliches Paar konversierte schliesslich (und das natuerlich im Sueddeutschen Dialekt, den ich jetzt hier nicht imitieren werde, ist er mir doch fremder als Chinesisch):
"Hmmm... das Essen riecht aber gut! Was gibt es denn?"
"Schweinshaxe mit Sauerkraut!"

DAS war der Tropfen der das Fass zum Ueberlaufen brachte. Ich musste raus. Wie von der Tarantel gestochen, verliess ich das Wirtshaus, natuerlich nicht ohne Matthias vorher zu warnen
"Bleib wo du bist, wenn dir dein Leben lieb ist, dann bleib wo du bist... Um Himmels Willen... Ich ... NEEEEIIIIINN.... AAAARRRRGGGGHHHHH!!!!"

Es macht natuerlich auch immer einen guten Eindruck, wenn man energisch mit Mobiltelefon an einer Gesichtshaelfte einen Laden verlaesst. Da wirkt man so ungeheuer wichtig... oder verplant.

Um den Rest des Abends schnell zusammen zu fassen: Ich tronk dann noch einen Gerstensaft in einer eindeutig nicht "deutschen" Bar und machte mich deprimiert auf den Nach-Hause-Weg. Wenn ich etwas aus diesem Abend gelernt habe, dann erstens, dass sich meine Vorstellung ueber einen Berliner Salon doch sehr von dem hier vor Ort gebotenem unterscheidet und dass ich nun versuche keine Kulturflucht mehr zu begehen.

Andererseits wirft das allerdings auch die Frage auf, ob ich denn wirklich kein Verstaendnis meiner eigenen Kultur habe... Aber nee, so falsch kann ich da gar nicht liegen. Hab uebrigens heute den ganzen Tag Beethoven und Bach auf dem MP3-Aparatus gehoert. Hat mir sehr geholfen meine eigenen Herkunft wieder zu schaetzen. Bach war ja jahrelang Kapellmeister am Hof des jungen Fuersten Leopold in meinem Geburtsort. Und dass Beethoven sowieso der Meister ist, da brauchen wir wohl nicht zu streiten.

Jedenfalls ist das mehr Ausdruck oder Definition meiner Kultur als das, was ich bisher hier davon erlebe. Da ich ja aber das Glueck habe Daimler auf den Deutschlandwochen hier in China zu vertreten, laesst sich vielleicht was machen. Selbst wenn ich nur ein paar Chinesen in ihrer Meinung ueber Deutschland beeinflussen kann, habe ich das Gefuehl wirklich Grosses geleistet zu haben.

Mein Aufenthalt gestaltet sich zusehens zur Identitaetsfindung. Was bin ich - wo komme ich her - was definiert mich als deutschen Staatsbuerger - wo sehe ich mich im Vergleich zu anderen Kulturen - was kann ich anderen ueber meine eigene Kultur beibringen - was moechte ich anderen ueber meine eigene Kultur beibringen - gibt es eigentlich irgendetwas, was ganz Deutschland verbindet?

Wenn es eines nicht ist und das passt eigentlich als Antwort auf alle eben gestellten Fragen, dann ist es die Weisswurst, die Schweinshaxe und das Sauerkraut!

Also tut mir alle einen Gefallen und zelebriert mal wieder die Hauptstadtkultur mit dem Verzehr eines typischen Berliner Gerichts:

DEM DÖNER!

09 März 2009

Olympic Forest Park

Jaja... die guten Parks. Es gibt ja in Beijing so ungefähr 3000 Parks und an einem der beiden Wochenendtage (also Sams- oder Sonntag) ist immer einer von ihnen fällig.

Letzten Sonntag hat es den Olympic Forest Park erwischt.

Schuld daran ist wahrscheinlich mein Besuch des Olympia-Geländes letzte Woche. Die Speer'sche Größe und die insgesamt Germaniahafte Dimension dieses Areals scheint mich ganz tief doch zu berühren. Und als einer der größten Parks fällt er auch mit müdem Blick auf die Landkarte unverzüglich ins Auge.

Also flugs in die U-Bahn und bis zur Endhaltestelle gefahren. Beim Aussteigen dann ungefähr solch ein Anblick.



Ja ich weiß, so ein großer Betonplatz ist nicht unbedingt das, was man sich unter Park vorstellt, aber noch hatte ich ihn ja auch noch nicht betreten. Übrigens ist das weiße hinter dem Platz wirklich Schnee. Tja warum der noch liegt, obwohl es schon seit mehreren Tage über 10°C warm ist und der Frühling schon Einzug gehalten hat (doch dazu später mehr)... Es hat wohl doch damit zu tun, dass die chinesische Regierung vor über zwei Wochen Rakteten gen Himmel geschossen hat und den Schneefall künstlich herbeigeführt hat. (kein Witz, jetzt ehrlich)...
Tja hier ist halt nichts unmöglich, aber ob das auf Dauer so gesund ist, sei mal besser dahingestellt. Jedenfalls gibt es hier sehr wenig tierisches Leben (also außer Fische, aber auch hierzu später mehr).

Aber vielleicht fang ich lieber hiermit an:
Der Plan!!!


Sehr schön zu erkennen, dass es einen Nord- und Südpark gibt. Um es mal vorweg zu nehmen, ich habe nur den Südpark geschafft. Einfach zu riesig hier alles.

Tja auf jeden Fall habe ich den Weg rechts um den See gewählt und mich gen Berg aufgemacht. Man will halt immer nach oben, wie ein Marienkäfer auf der Hand.

Und so sah es da unterwegs aus, hat so ein bisschen den Charme von Hohenschönhausen, aber irgendwie auch wieder nicht.




Das letzte Foto zeigts schon wieder... es ging bergauf. Inzwischen hab ich schon so einen prall-muskulösen Hintern vom vielen Treppensteigen, da muss ich aufpassen, dass mir die Jeans nicht in tausend Stücke zerreißt, wenn ich den mal zu fest anspanne. Werd ab jetzt übrigens auch Walnüsse grundsätzlich nur noch mit dem Gesäß knacken, aber genug von den Vorzügen...

Oben angekommen bot sich mir ein Blick, der dem vom Olymp gar nicht mal so unähnlich ist. Wenn ich jetzt genau drüber nachdenke macht das ja auch Sinn, dass dieser Park mit Absicht so angelegt wurde, dass bestimmte Assoziationen mit dem alten Griechenland unvermeidlich sind. Klasse Sache eigentlich.
Und dazu dieses einmalige Wetter in Beijing. Hab so einen komischen Dunst, der übrigens kein Smog ist (noch nicht - ist ja aber auch erst März), noch nie irgendwo anders gesehen. Desweiteren ist auch die Luftqualität hier nicht schlechter als in Berlin. Man muss halt immer selbst vor Ort sein, um mit sich mit eigener Nase vom Gegenteil zu überzeugen und die permanente Panikmache als kulturschockgeplagten Unsinn abzutun.





Und nochmal leicht bewegte Bilder in Kombination mit der Musik, die mir dabei durch die Ohren pfiff. Gute Musik hebt natürlich immer die emotionale Tiefe solcher Trips, aber das hab ich ja bereits mehrfach erläutert. (Es wird jedoch nicht das letzte Mal gewesen sein)


Und dann habe ich folgendes Fleckchen entdeckt. Sehr stimmungsvoll. Keine Menschenseele weit und breit - für mich der ideale Ort für Poserfotos und natürlich auch mal zum Nachdenken. Hab mich da ca. 30 Minuten breitgemacht und einfach mal vor mich hin gegrübelt. Nach dem ganzen Trubel die Woche über, genau die richtige Gegenmaßnahme. Diese Ort hat für diese kurze Zeit wirklich nur mir gehört. War sehr nice, wie man so schön sagt. Musste mir immer den Globus vorstellen und an welcher Stelle ich nun gerade rumfletze (?!?), aber das hat ja der vorherige Eintrag schon erörtert.








Und zum Abschluß nochmal die volle Packung Superposing.


Viele Leute können ja nicht lange alleine sein, weil sie dann eingehen wie eine Vielzahl der Pfanzen bei uns zuhause. Ich allerdings muss zugeben, dass ich solche Momente der Einsamkeit absolut schätze und genieße und dadurch die Kraft für soziale Interaktion sammle. Ich bin also eher Hamster von Natur...

Aber hier mal noch ein paar nette Fotos. Jaja... Fotos...




Und wie vorhin schon angekündigt - der Frühling naht. Nicht nur die Temperaturen unterstützen mein Argument - leicht zu erkennen an der leichten Kleidung, die ich momentan problemlos tragen kann. Nein, auch ein weiterer Indikator indikiert, meine Rechthaberei in diesem Zusammenhang.

Klein und plüschig. Die möchte man sich am liebsten in die Nase stecken und nachher vom Erziehungsberechtigten mit einer Pinzette wieder rausfummeln lassen.




Und um gleich noch den nächsten Kreis zu schließen... die gute Tierwelt war auch anzutreffen. Diesmal repräsentiert von einer Vielzahl an Donkdrüsenpfeiflingen. Ein echtes Schauspiel auch für die einheimische Bevölkerung.






Und noch ein Schauspiel möchte ich euch präsentieren. Je länger ich hier bin, desto sympathischer wird mir die Kultur. Manchmal zwar hinterlistig und verschlagen, im überwiegenden Maße aber freundlich, gesellig und lebensfroh. Die Frage ist nur, wie lange die Chinesen es schaffen sich diese Art und Weise zu erhalten.



Ja, das war er also mein Trip in den Olympic Forest Park. Trotz fehlendem Grün ein absoluter Genuß und ein weiterer Grund für mich, diese Stadt ein wenig mehr ins Herz zu schließen. Muss jetzt aber auch gestehen, dass mich diese Trips ein wenig melancholisch werden lassen. Aber um wieder zurück zu alter Härte und Bissigkeit zu finden erfolgt in den nächsten Tagen mal wieder ein Beitrag zu einem wahrhaft männlichen Thema. Z.B. Fäkalien oder so... Mal sehen...

Schließen möchte ich dennoch mit einem Blick in die Zukunft, bzw. so wie ich sie mir immer vorgestellt habe. Und schwupps bin ich da!!!

Kapitel V - Assimilation initiated

Ein Monat ist ja jetzt schon rum und nur fünf liegen noch vor mir. Hört sich vielleicht jetzt nicht so spektakulär an, jedoch hab ich das Gefühl, dass die Zeit hier wirklich vorbeirast. Es ist schon sehr erschreckend, wie quasi das Leben in gigantischen Schritten voranschreitet.

Es freut mich natürlich einerseits, da ich so demnächst wieder die Chance habe mein gewohntes Leben in meiner geliebten Knuddelhauptstadt Berlin aufzunehmen. Endlich wieder freie Mackenentfaltung mit Jessi und natürlich auch endlich wieder Musik mit meiner Fat Banana. Familie und die guten Freunde darf man hierbei ja nun auch nicht vergessen.

Auf der anderen Seite fange ich aber auch gerade an, dass Leben hier zu geniessen. Ich möchte nicht von Anpassung reden (noch nicht), da ich ja nicht hier bin um in der chinesischen Masse unterzutauchen, aber ich merke erst jetzt, wie gross die Welt eigentlich wirklich ist. Ich will nicht zu philosophisch werden (vermutlich würde mir das eh nicht gelingen), aber insbesondere an den Wochenendtage, wo ich gerne auch mal einen Tag nur für mich alleine verbringe und so die Chance habe die Eindrücke um mich herum ohne Ablenkung wie ein Schwamm aufzusaugen, denke ich verstärkt ueber... tja... wie soll ich sagen... das Leben an sich nach.

Versteht mich nicht falsch ich bin nicht unglücklich mit dem Leben, was ich bisher geführt habe... in keinster Weise. Aber dadurch, dass man wirklich in einer komplett fremden Umgebung lebt, spürt man das Leben viel stärker. Und ich bedauere es, dass man nicht die Möglichkeit oder vielleicht eher die Zeit hat, mehr solche Erfahrungen zu machen. Jedenfalls nicht ohne seine Heimat und dadurch auch seine sozialen Kontakte zu strapazieren und möglicherweise aufzugeben. Das möchte ich nun ja auch nicht. Schwierig das irgendwie in Worte zu fassen, aber ich hab ja schon mal geschrieben, dass ich mich hier so ein bisschen wie ein Kleinkind fühle. Der einzige Unterschied ist, dass ich diese Erfahrung bei vollem Bewusstsein (ausser Freitagabends) und bei voller geistiger Reife (*hüstel*) mache.

Der Mensch ist ja auch nur ein Produkt seiner Umwelt und ich bin definitiv neugierig darauf, was diese Zeit hier in mir bewirkt. Irgendeine Veränderung wird das ganz klar nach sich ziehen. Wie gesagt war ich mir bisher wohl einfach nicht der Größe dieses Planeten bewusst. Schlauerweise koennte man hier wieder besserwissern, dass durch Globalisierung die Welt in ein globales Dorf reduziert wird, aber den Eindruck habe ich nun wirklich nicht. Sicher gibt es viele Einflüße aus dem Westen und Osten auch hier, aber die Kultur ist dennoch grundverschieden und es wäre arrogant zu behaupten, dass ein paar Jahrzehnte intensiver wirtschaftlicher Vernetzung daran sehr schnell rütteln koennen. Man muss sich ja als Gegenbeispiel nur mal Brandenburg ansehen - ein Bundesland, welches die zweitgrößte europäische Metropole umschließt und dennoch gerade so die Bronzezeit erreicht hat.
Globalisierung kann insofern hauptsächlich in Großstädten erfolgen und selbst hier sind es immer noch die Unterschiede und nicht die Gemeinsamkeiten, die überwiegen. Bis sowas jedoch die kleineren Städte und Dörfen erreicht... Tja... da wird es wohl noch ewig dauern.

Was ich jedoch eigentlich sagen wollte... Weiss ich jetzt auch nicht mehr...

Ach doch... Ich hoffe also nur, dass ich nicht zuviel von meiner unbeschwingten Persönlichkeit einbuesse. Bisher hat es mir eigentlich immer Spaß gemacht, dass Leben als reines Spiel zu sehen und soviel Spaß wie möglich zu haben. Denn wenn man ganz ehrlich ist, gilt doch insbesondere hierbei, dass der Weg das Ziel ist. Einmal im Ziel angekommen, gibt es nämlich nichts... nichtmal Kuchen. Zumindest ist das meine Meinung als Atheist, aber hier scheiden sich ja die Geister (bzw. Geistlichen).

Also es macht mir wirklich sehr viel Spaß hier zu sein und ich habe wirklich das Gefühl, dass dieser Aufenthalt schon meinen Horizont erweitert... Manchmal allerdings so stark, dass einem fast der Kopf platzt.

Ich mag auch wirklich die Kultur - damit meine ich jetzt nicht vorrangig die jahrtausende alte Geschichte, sondern vielmehr, was diese aus den Menschen gemacht hat. Irgendwie kommt sie mir in so vielen Dingen entgegen, die ich in Deutschland vermisse. Ich wusste schon, das mir Asien liegen würde - zum Glück hab ich mich da nicht verschätzt. Auf der anderen Seite fällt mir aber auch auf, wie schön Deutschland (oder vielmehr Berlin) eigentlich ist. Ich wünschte, ich könnte beides einfach verknüpfen, aber das wird wohl nicht so einfach möglich sein. Und da ich nun mal für mein Leben gerne Käse esse, richtigen Orangensaft trinke und Cornflakes mit eiskalter Milch aus echten Kuheutern esse, bleibt fuer mich wohl im Zweifelsfall wohl definitiv nur das Leben in Berlin.

Aber es macht auch Spaß hier neue und grundverschiedene Leute kennen zu lernen, in denen man dann doch mehr Gemeinsamkeiten entdeckt, als man anfangs vermutet. Man lernt soviel von einfachen Konversationen und da ich mich ja in der Regel auch nur angeregt unterhalten kann, wenn ich das Gefühl hab, dass das etwas bringt (ich mag einfach keine sinnlosen Diskussionen über was auch immer z.B. Wegbeschreibungen oder Spritverbrauch), fühl ich mich hier wie ein echtes Plapperäffchen. Ist vielleicht aber auch nur, weil das Umfeld auch ein bisschen ruhiger und zurückhaltender ist und so meiner eigenen Mentalität mehr entspricht. Aber wie schon mehrfach erwähnt... Tolle Erfahrungen.

So jetzt aber genug von so komischem Gelaber über hier und da und jetzt und später. Aber vielleicht werde ich die "Kapiteleinträge" von jetzt an immer dafür nutzen einen kleinen Einblick in meine mentale Verwirrtheit zu geben. Vielleicht aber auch nicht. Ich dachte nur, dass das besonders für mich interessant ist, sowas im Nachhinein mal zu lesen - einfach um mal zu dokumentieren, wo ich an einem bestimmten Punkt in meinem Leben gestanden habe.

Wem das nicht gefällt oder wen das nicht interessiert - was ja durchaus möglich ist bei der Vielzahl an Blabla, der kann ja von jetzt an immer den ersten Eintrag der Woche überspringen.

Aber hier noch ein ganz kleines Update fuer alle Fischfreunde. Ein neues Glas mit Totgeweihten steht seit heute im Büro. Acht weitere Freunde - noch ahnungslos über ihr baldiges Schicksal. Ich werde mich definitiv zurückhalten dieses Mal erneut solch eine tiefe emotionale Bindung aufzubauen. Einfach wegsehen und das Massensterben geschehen lassen. Hinterher dann behaupten "Nee, also davon hab ich gar nichts gewusst!"

Ich denke, so eine Verhaltensweise liegt mir als Deutscher ja auch gewissermaßen im Blut!!!

Aber egal. Viel Spaß bei dieser Woche wünsche ich euch und mir aber auch. Mal sehen, was so passiert.

Mit Küssen aus der Ferne

Ihr Reporter vor Ort