09 März 2009

Olympic Forest Park

Jaja... die guten Parks. Es gibt ja in Beijing so ungefähr 3000 Parks und an einem der beiden Wochenendtage (also Sams- oder Sonntag) ist immer einer von ihnen fällig.

Letzten Sonntag hat es den Olympic Forest Park erwischt.

Schuld daran ist wahrscheinlich mein Besuch des Olympia-Geländes letzte Woche. Die Speer'sche Größe und die insgesamt Germaniahafte Dimension dieses Areals scheint mich ganz tief doch zu berühren. Und als einer der größten Parks fällt er auch mit müdem Blick auf die Landkarte unverzüglich ins Auge.

Also flugs in die U-Bahn und bis zur Endhaltestelle gefahren. Beim Aussteigen dann ungefähr solch ein Anblick.



Ja ich weiß, so ein großer Betonplatz ist nicht unbedingt das, was man sich unter Park vorstellt, aber noch hatte ich ihn ja auch noch nicht betreten. Übrigens ist das weiße hinter dem Platz wirklich Schnee. Tja warum der noch liegt, obwohl es schon seit mehreren Tage über 10°C warm ist und der Frühling schon Einzug gehalten hat (doch dazu später mehr)... Es hat wohl doch damit zu tun, dass die chinesische Regierung vor über zwei Wochen Rakteten gen Himmel geschossen hat und den Schneefall künstlich herbeigeführt hat. (kein Witz, jetzt ehrlich)...
Tja hier ist halt nichts unmöglich, aber ob das auf Dauer so gesund ist, sei mal besser dahingestellt. Jedenfalls gibt es hier sehr wenig tierisches Leben (also außer Fische, aber auch hierzu später mehr).

Aber vielleicht fang ich lieber hiermit an:
Der Plan!!!


Sehr schön zu erkennen, dass es einen Nord- und Südpark gibt. Um es mal vorweg zu nehmen, ich habe nur den Südpark geschafft. Einfach zu riesig hier alles.

Tja auf jeden Fall habe ich den Weg rechts um den See gewählt und mich gen Berg aufgemacht. Man will halt immer nach oben, wie ein Marienkäfer auf der Hand.

Und so sah es da unterwegs aus, hat so ein bisschen den Charme von Hohenschönhausen, aber irgendwie auch wieder nicht.




Das letzte Foto zeigts schon wieder... es ging bergauf. Inzwischen hab ich schon so einen prall-muskulösen Hintern vom vielen Treppensteigen, da muss ich aufpassen, dass mir die Jeans nicht in tausend Stücke zerreißt, wenn ich den mal zu fest anspanne. Werd ab jetzt übrigens auch Walnüsse grundsätzlich nur noch mit dem Gesäß knacken, aber genug von den Vorzügen...

Oben angekommen bot sich mir ein Blick, der dem vom Olymp gar nicht mal so unähnlich ist. Wenn ich jetzt genau drüber nachdenke macht das ja auch Sinn, dass dieser Park mit Absicht so angelegt wurde, dass bestimmte Assoziationen mit dem alten Griechenland unvermeidlich sind. Klasse Sache eigentlich.
Und dazu dieses einmalige Wetter in Beijing. Hab so einen komischen Dunst, der übrigens kein Smog ist (noch nicht - ist ja aber auch erst März), noch nie irgendwo anders gesehen. Desweiteren ist auch die Luftqualität hier nicht schlechter als in Berlin. Man muss halt immer selbst vor Ort sein, um mit sich mit eigener Nase vom Gegenteil zu überzeugen und die permanente Panikmache als kulturschockgeplagten Unsinn abzutun.





Und nochmal leicht bewegte Bilder in Kombination mit der Musik, die mir dabei durch die Ohren pfiff. Gute Musik hebt natürlich immer die emotionale Tiefe solcher Trips, aber das hab ich ja bereits mehrfach erläutert. (Es wird jedoch nicht das letzte Mal gewesen sein)


Und dann habe ich folgendes Fleckchen entdeckt. Sehr stimmungsvoll. Keine Menschenseele weit und breit - für mich der ideale Ort für Poserfotos und natürlich auch mal zum Nachdenken. Hab mich da ca. 30 Minuten breitgemacht und einfach mal vor mich hin gegrübelt. Nach dem ganzen Trubel die Woche über, genau die richtige Gegenmaßnahme. Diese Ort hat für diese kurze Zeit wirklich nur mir gehört. War sehr nice, wie man so schön sagt. Musste mir immer den Globus vorstellen und an welcher Stelle ich nun gerade rumfletze (?!?), aber das hat ja der vorherige Eintrag schon erörtert.








Und zum Abschluß nochmal die volle Packung Superposing.


Viele Leute können ja nicht lange alleine sein, weil sie dann eingehen wie eine Vielzahl der Pfanzen bei uns zuhause. Ich allerdings muss zugeben, dass ich solche Momente der Einsamkeit absolut schätze und genieße und dadurch die Kraft für soziale Interaktion sammle. Ich bin also eher Hamster von Natur...

Aber hier mal noch ein paar nette Fotos. Jaja... Fotos...




Und wie vorhin schon angekündigt - der Frühling naht. Nicht nur die Temperaturen unterstützen mein Argument - leicht zu erkennen an der leichten Kleidung, die ich momentan problemlos tragen kann. Nein, auch ein weiterer Indikator indikiert, meine Rechthaberei in diesem Zusammenhang.

Klein und plüschig. Die möchte man sich am liebsten in die Nase stecken und nachher vom Erziehungsberechtigten mit einer Pinzette wieder rausfummeln lassen.




Und um gleich noch den nächsten Kreis zu schließen... die gute Tierwelt war auch anzutreffen. Diesmal repräsentiert von einer Vielzahl an Donkdrüsenpfeiflingen. Ein echtes Schauspiel auch für die einheimische Bevölkerung.






Und noch ein Schauspiel möchte ich euch präsentieren. Je länger ich hier bin, desto sympathischer wird mir die Kultur. Manchmal zwar hinterlistig und verschlagen, im überwiegenden Maße aber freundlich, gesellig und lebensfroh. Die Frage ist nur, wie lange die Chinesen es schaffen sich diese Art und Weise zu erhalten.



Ja, das war er also mein Trip in den Olympic Forest Park. Trotz fehlendem Grün ein absoluter Genuß und ein weiterer Grund für mich, diese Stadt ein wenig mehr ins Herz zu schließen. Muss jetzt aber auch gestehen, dass mich diese Trips ein wenig melancholisch werden lassen. Aber um wieder zurück zu alter Härte und Bissigkeit zu finden erfolgt in den nächsten Tagen mal wieder ein Beitrag zu einem wahrhaft männlichen Thema. Z.B. Fäkalien oder so... Mal sehen...

Schließen möchte ich dennoch mit einem Blick in die Zukunft, bzw. so wie ich sie mir immer vorgestellt habe. Und schwupps bin ich da!!!

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