03 April 2009

Die Schlange im Schatten des Adlers

Also in bestimmten Bereichen ist uns die chinesische Wirtschaft weit überlegen.

Nehmen wir als einfaches Beispiel mal die Werbung. Bei uns nichts weiter als lästige und unerwünschte Nebenerscheinung der (sozialen) Marktwirtschaft. Ein Instrument um sich vom Wettbewerber abzusetzen und die (angeblichen) Vorteile und den Nutzen des Produktes an den Endverbraucher zu kommunizieren.

Nun gibt es hier die unterschiedlichsten Möglichkeiten dies in die Tat umzusetzen. Eine häufig genutzte ist es eine mehr oder weniger bekannte Persönlichkeit zu engagieren, um durch diese den nicht-existenten Wert des Produktes zu überdecken und so im potentiellen Konsumenten trotzdem den Kaufdrang anzuregen. Dass das schon oft die Grenze der Peinlichkeit überschreitet beweisen solche Glanzstücke wie "Nutella und die deutsche Nationalelf". Für mich der absolute Inbegriff der Witzlosigkeit. Wie kann man mimikfreie Menschen, die in der Regel noch nicht mal einen Schulabschluss haben, dazu verwenden vor der Kamera ungewohnterweise nicht aus der 50 m entfernten Totalen agieren zu lassen und dann gleichzeitig noch erwarten, dass so etwas wie eine witzige Alltagsituation dabei raus kommt. Wie ich schon sagte... Ein definitiver Fall des Fremdschämens!

Auch Günther Jauch ist so ein Kandidat. Ein eindimensionaler Waschlappen-Charakter, der mit einer arrogant-trotteligen Art versucht einen Kasten Bier an den Mann zu bringen. Also bitte... Wer dafür verantwortlich ist, gehört gevierteilt. Warum für Bierwerbung nicht irgendeinen richtigen Alkoholiker nehmen - da gibt es im Showgeschäft doch genug davon - das wäre wenigstens mal glaubwürdig.

Wie gesagt... die Chinesen machen es da anders. Da wird noch geschaut, wer was anpreisen darf. Der staatlichen Regulierung sei Dank! Oder ist es einfach nur Geschmack und die Erkenntnis, dass man wahres Vertrauen in ein Produkt nicht mit irgendwelcher weltfremden B-Prominenz erreichen kann.

Hier ein Produkt, das mich umgehend zum Kauf animiert... NEIN... gezwungen hat!



So macht man Werbung! Einen echten Charakter, dem man einerseits abnimmt, dass er das Produkt (wenn auch nicht im Fertigzustand) konsumiert. Die Verbindung zwischen Kultur und dem Repräsentanten erzeugen hier Glaubwürdigkeit.

Dann dieses übermäßig freundliche Lächeln. Nein, der gute alte Jackie würde mich nie übers Ohr hauen mit einem wenig schmackhaften oder qualitativ unzulänglichem Produkt. Der weiß noch, was Prinzipien sind. Die durchweg positiven Assoziationen, die, so denke ich, ein jeder mit seiner Person verbinden, tun ihr übriges.

So macht mans richtig. Glaubwürdige Vertreter legen in natürlichen Posen auf freundlich nicht-belehrende Art Zeugnis über die Qualität eines Produktes ab.

Und ja, die Jiaozi (饺子) waren sehr lecker. Jackie Chan sei Dank!!!

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