02 April 2009

Toilettenstory Nr. 5231

Ich nehm da jetzt kein Blatt vor den Mund und rede (mal wieder) über Themen, die wirklich interessieren.

Es ist ja schön, wenn man soviel tüchtige Putzfrauen hier im Daimler Tower hat. Da blitzt und glänzt immer alles, dass man schon fast ne Sonnenbrille braucht, aber manchmal wird halt auch mächtig übertrieben.

Ich hatte da schon ein intensives Gespräch mit einem weiteren männlichen Praktikanten (wem auch sonst - Toilettenthemen sind meines Erachtens Gesprächstthema Nr. 1 unter Herren... ungelogen). Und ihm geht es da exakt genauso.

Das Problem ist folgendes: Die Toiletten werden hier mit solch einer Regelmäßigkeit gewienert, dass deren ungestörte Benutzung schon fast ans Unmögliche grenzt. Nur ein paar Minuten Ruhe werden einem ja vergönnt sein, doch das ist hier einfach nicht möglich. Kaum hat man sich auf dem Porzellanthron bequemisiert, klopft es auch schon an der Tür und eine Dame des Reinigungspersonals fragt auf chinesisch - ich interpretiere das mal als:

"Ist jemand drin?"
"Dauerts noch lange?"
"Kann ich endlich meine Arbeit erledigen?"
"Machst du schon wieder alles schmutzig?"

Genau weiß ichs ja auch nicht und wer die Frage nicht versteht, kann auch nicht antworten. Also was tun?

Ich beantworte diesen Akt psychischer Gewalt meist durch ein souveränes Räuspern, um mich bemerkbar zu machen, aber nicht gezielt auf indiskrete Fragen in ungünstigen Situationen zu antworten. Der werte Mitpraktikant hingegen klopft einfach zurück. Auch gut...

Der eigentliche K(n)ackpunkt ist aber nicht die Frage an sich, sondern der ungeheure Druck, der dadurch ausgelöst wird. =D
Denn die Dame fragen nicht nur indiskret, nein, sie warten auch noch an der Eingangstür, bis man die Örtlichkeiten wieder verlässt und schauen einen dann noch vorwurfsvoll an. Wahrlich Psychoterror...

Aber kommen wir zu Punkt zwei der Toilettenkritik...
Wer zur Hölle ist auf die Idee gekommen glatte Bodenfliesen im "Porzellansesselbereich" zu verwenden. Durch die permanente Putzerei entsteht dadurch nämlich ein nicht zu verachtender Spiegeleffekt. Der Spalt zwischen Boden und Kabinentrennwand dient somit nicht nur als Ventilationstool, sondern ermöglicht gleichzeitig noch einen Blick (aus der Froschperspektive) auf den jeweiligen Zellennachbarn. So ungefähr wie der Micky Maus Detektiv Club Um-die-Ecke-guck-Spiegel. Und das geht na nun wirklich nicht!!! Da kann man sich die Trennwände gleich ganz sparen!

Die komplette Prostitution des Stoffwechselendprozesses. Ein wahres Trauerspiel.

Das bringt mich so in Rage, dass ich nicht mal einen versöhnlichen Abschluss für diesen Beitrag finde...

Deswegen einfach... Stop!

Keine Kommentare: